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60 Jahre Asterix – das Hommage-Album
Egmont Comic Collection
Wenn die größte Comic-Ikone Europas ihr 60. Jubiläum feiert, dann lässt sich die weltweite Elite der Comiczeichner nicht lange bitten. Diese Hommage zu Ehren Asterix und Obelix enthält neue Beiträge der berühmtesten französischen, belgischen, italienischen, amerikanischen und auch deutschen Comiczeichner. Folgende Zeichner haben sich für die deutschsprachigen Ausgabe die Ehre gegeben:
Béja, Alexandre Coutelis, Blutch, Wilfrid Lupano, Paul Cauuet, Fabrice Tarrin, Valéry Vernay, Delaf, Arthur de Pins, Fabrice Parme, Mikaël, Pierre Alary, Sascha Wüstefeld, Tébo, Frank Margerin, Didier Conrad, Frank Cho, Derib, Serge Clerc, Flix, Lewis Trondheim, Anouk Ricard, Sylvain, Vallée, Julie Maroh, Philippe Dupuy, Jean-Yves Ferri, Philippe Bercovici, Charles Berberian, Mawil, Emmanuel Guibert, Tronchet, Florence Cestac, Margaux Motin, Bastian Vivès, Félix Meynet, Milo Manara, Laurent Astier, Dany, Tony Valente, Kim Jung Gi, Carlie Adlard, Lolita Séchan, Johan de Moor, François Ravard, Nob, Christophe Arleston, Alessandro Barbucci, Ralpf Meyer, Steve Cuzor, Pascal Rabaté, François Boucq, Éric Hérenguel, Frédéric Jannin, Alain Ayroles, Juan José Guarnido, Jean Bastide, Peyo, Midam und Guy Delisle.
Anlässlich des 60. Asterix-Jubiläums erschien am 5. September 2019 auf 64 Seiten eine Hommage im Hardcover bei der Egmont Comic Collection, bei der verschiedene berühmte Zeichner (u.a. Flix, Mawil, Sascha Wüstefeld, Peyo, Dany, Didier Conrad und viele mehr) ihre Sicht auf Asterix und Obelix präsentieren (ISBN-13: 978-3770440665). Die Kioskausgabe als Softcover erschien am 28. November 2019. Übersetzt wurde diese Ausgabe aus dem Französischen von Ulrich Pröfrock.
In Frankreich erschien die Ausgabe mit acht zusätzlichen Autoren (Louis Clichy, Kaare Andrews, Catherine Meurisse, Cosey, Philippe Aymond, Ian Churchill, Terry Moore und Mathieu Sapin), ergänzt mit ausführlichen Biografien und redaktionellem Text auf 140 Seiten. Die gegenüber der französischen Ausgabe gekürzte Ausgabe erschien im deutschsprachigen Raum als reiner Comic ohne ausführliche Biographien und entsprach nach Verlagsangaben so eher dem hiesigen Massenmarkt. Zudem werden mit 64 Seiten die aus drucktechnischen Gründen maximal erreichbare Seitenzahl ausgeschöpft. Beim Druck wird ein 16-fach bedruckter Bogen verwendet, weshalb Comics in der Regel 48 bzw. maximal 64 Seiten haben.
Comedix' Meinung
Ich hatte Gelegenheit, sowohl die französische, als auch die deutschsprachige Ausgabe lesen zu dürfen. An den Ausgaben erkennt man sofort, wer sich mit welcher Intension beschäftigt und weshalb etwas auf den Markt gebracht wird. Natürlich wollen sowohl der deutsche Verlag als auch die Franzosen Geld damit verdienen. Der wesentliche Unterschied besteht in der Liebe zum Detail, der Aufmachung und der Umsetzung.
Im direkten Vergleich wirkt die deutschsprachige Ausgabe lieblos zusammengestellt. Zudem ist sie um acht Autoren gekürzt, es fehlen die ausführlichen Biografien und redaktionelle Texte, die ein Werk abrunden und damit auch zeigen würden, dass jemand mit Herz und Verstand bei der Sache war. Die deutsche Ausgabe hatte nur einen Zweck: Mal eben Umsatz mitnehmen. Zwar hat man für die Übersetzung nicht Klaus Jöken verpflichtet, der die aktuellen Asterix-Ausgaben aus dem Französischen ins Deutsche übersetzt, sondern Ulrich Pröfrock, aber immerhin ist auch er kein Unbekannter in der Comic-Welt und sicher eine gute Wahl.
Der Hauptgrund für den deutlich geringeren Aufwand, den man für den deutschen Markt getrieben hat, ist der deutsche Massenmarkt, der anspruchsloser und weniger comic-affin ist, wie der im Heimatland der gallischen Helden. Die Hommage ist deshalb auch eher ein Produkt für den Comic-Kenner oder Asterix-Fan. Die meisten Autoren werden dem durchschnittlichen Asterix-Leser nichts sagen. Vielleicht ist die eine oder andere Zeichnung Anlass, immerhin die Werke des Urhebers näher kennen lernen zu wollen.
Fazit: Ein spannendes Werk - aber nur für wahre Fans von Asterix oder der neunten Kunst.