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Asterix bei den Pikten - Band XXXV

Egmont Ehapa Verlag

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geht so (2.4)
Anzahl der Bewertungen: 1029

Erstauflage des Buches "Astérix chez les Pictes" bei Hachette als Band 35 der Reihe. Gleichzeitig ist dieser Band europaweit mit 5 Millionen Exemplaren am 24. Oktober 2013 erschienen, davon in Deutschland mit Übersetzung aus dem Französischen von Klaus Jöken in einer Erstauflage von 1,5 Millionen Ausgaben.

Im winterlichen Gallien wird nach einem Sturm ein befremdlich aussehender Gast eingefroren in einem Eisblock an den Strand in der Nähe des uns wohlbekannten gallischen Dorfes angeschwemmt. Es stellt sich heraus, dass der Fremde ein Bewohner Kaledoniens, ein Pikte, ist. Asterix und Obelix begleiten Mac Aphon auf der Rückreise in die Heimat und geraten dort in die Streitigkeiten der verschiedenen Clans, die im Kampf um die Vorherrschaft auch auf die Hilfe der Römer setzen. Doch nicht nur die Gallier unterstützen den Clan von Mac Aphon, sondern auch eine Lebensform, die einem großen Otter zum Verwechseln ähnlich sieht ...

Dieses Abenteuer ist die erste Ausgabe, die vom neuen französischen Autorenduo, dem Zeichner Didier Conrad und dem Autoren Jean-Yves Ferri, erdacht und gezeichnet wurde. Sie sollen die Nachfolge von Albert Uderzo antreten, der seinen Helden zwar vertrauensvoll in neue Hände geben möchte, jedoch noch über der Entstehung des neuen Bandes wachte, schließlich steht sein Name neben dem von Conrad als Signatur auf dem Einband.

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Comedix' Meinung:

Selten war die Spannung auf einen neuen Asterix-Band so groß. Gewiss, schon durch die zuletzt sehr begrenzte Erscheinungsweise im 4-Jahres-Rhythmus war ein neues Abenteuer immer etwas Besonderes, doch diesmal waren die Augen aller auf die neuen Autoren Jean-Yves Ferri und Didier Conrad gerichtet, die in verschiedenen Interviews betonten, ausgemachte Freunde der traditionellen Reise-Abenteuer der Asterix-Erfinder Goscinny und Uderzo zu sein. Und wieder stand die Hoffnung im Raum, dass jetzt - endlich, endlich - wieder ein klassisches Asterix-Abenteuer den Asterix-Leser erfreuen könnte. Womöglich haben sogar die Tradtionalisten, die seit dem Tod Goscinnys vor nunmehr 36 Jahren in kein Heft mehr gesehen haben, verstohlen und möglichst unbeachtet in den neuen Band geschaut, um zu sehen, ob sich nicht doch noch etwas tut, abseits von Außerirdischen wie in "Gallien in Gefahr" (Band 33, 2005) und aufgewärmten Kurzgeschichten aus "Asterix plaudert aus der Schule" (Band 32, 2003) und "Asterix und Obelix feiern Geburtstag" (Band 34, 2009).

Im vorliegenden Abenteuer "Asterix bei den Pikten" reisen die Gallier mit dem Pikten Mac Aphon, der unter nicht ganz nachvollziehbaren Gründen in einen Eisblock eingefroren am Strand in Aremorica, ganz in der Nähe des uns bekannten Dorfes angeschwemmt wird, zurück in dessen Heimat. Dort angekommen geraten sie schnell in die Machenschaften des rivalisierenden Clan-Chefs Mac Abberh, der mit Hilfe römischer Unterstützung König aller Pikten werden möchte und nebenbei noch die schöne Verlobte von Mac Aphon, Camilla, entführte, die er als Königin vorgesehen hat.

Wie auf vielen Reisen, auf denen Asterix und Obelix die Eigenarten der heimischen Bevölkerung kennenlernen, werden auch hier zwangsläufig Schottenmuster, das Baumstammwerfen, die historisch überlieferte Rivalität der schottischen Völker und Nessie, das Seeungeheuer aus dem Loch Ness, in die Waagschale geworfen. Obelix darf dabei, und das vielleicht etwas zu oft, wieder in die Rolle des eher naiven und leicht reizbaren Galliers mit enormer Muselkraft schlüpfen, während Asterix die Handlung der Geschichte vorantreibt. Natürlich dürfen als Running Gag auch eine Piratenszene, der unerfüllte Wunsch Troubadix' nach einem Abschiedsständchen und die sprachliche Voreingenommenheit von Obelix auf alle Varianten des Wortes "dick" nicht fehlen. Nur Idefix, der treue kleine Freund von Obelix, muss diesmal leider zu Hause bleiben.

Eigentlich hat das neue Abenteuer alles, was man sich von einem Asterix-Band wünscht, doch womöglich wollten die Autoren hier bewusst auf festem Boden bleiben. Eine solide Geschichte, die sehr gut gezeichnet ist und einen Detailgrad zeigt, der in den letzten Abenteuern doch arg gefehlt hat. Der hintergründige Humor blieb meines Erachtens etwas auf der Strecke, mir rang der Band mal ein Lächeln ab, doch der Wortwitz ist für die nächsten Arbeiten von Ferri noch ausbaufähig. Für die jüngere Zielgruppe ist das sicher eine schöne Abwechslung, womöglich landen dann die Konsolen, Facebook und Anime mal für ein paar Minuten in der Ecke. "Der beste Band seit 'Asterix bei den Belgiern'", meinte ein junger Leser. Womöglich hat er recht.

Auf jeden Fall ist der neue Asterix mehr als nur einen kurzen Blick wert. Es ist ein handwerklich gut gemachter Neuanfang, der sicherlich noch nicht alle Möglichkeiten ausschöpft, die Geschichten der listigen Raufbolde in der Vergangenheit geboten haben. Wer weiß, wie streng der Blick von Albert Uderzo über den neuen Autoren wachte. Sicher werde ich mir den Band noch öfter durchlesen. Vielleicht erschließt sich mir ja dann die Tiefe, die mir beim ersten Lesen verborgen blieb.

Asterix bei den Pikten