Willkommen bei der Newsletter-Ausgabe 120 vom 16. Februar 2009

Vorwort

Während in Paris "le zizane" ("Streit um Asterix") weitergeführt wird und auch in der deutschsprachigen Presse mehrfach ausführlich darüber berichtet wurde - in dieser Ausgabe des Newsletters gebe ich einen neuen Zwischenbericht von Uderzostructivus, der Unwetterfront - steigt hier bei den Westgoten die Spannung für das Asterix-Fantreffen, das am ersten Maiwochenende in Hamburg stattfinden wird. Während das Festbankett am Samstag in typischer Hamburger Umgebung stattfinden wird (Details dazu im nächsten Newsletter), sind für den Freitagnachmittag bzw. den frühen Abend und tagsüber am Samstag Besichtigungen und Kurzweil in Hamburg angesagt. Der Mai verspricht auch schon deutlich wärmere Tage, so dass wir mit schönem Wetter gesegnet sein könnten, so wie es bisher immer bei den Fantreffen der Fall war. In diesem Jahr bekommen alle Teilnehmer auch ein passendes Fantreffen-T-Shirt, dessen Motiv (Asterix und Obelix erklimmen die Türme des Hamburger Stadtwappens) im Asterix-Forum bewundert werden kann. In den nächsten Ausgaben des Newsletters gibt es sicherlich nähere Informationen dazu.

Bei Comedix.de zeigen sich, außer im Forum, wo das Thema "Asterix' Zukunft" diskutiert wird, keine ähnlich destruktiven Auswirkungen wie in Frankreich. Im Gegenteil: Die Überarbeitung des Themenbereiches zu "Idefix" geht gemächlich, aber stetig voran. Außerdem ist nach ersten Kontakten mit DEM ausgewiesenen Asterix-Experten Horst Berner ein Themenbereich zu seiner Person in der Planung, ähnlich dem bereits bestehenden zu Gudrun Penndorf. Und für die Wiederherstellung des Figurenbereiches in der Bibliothek habe ich Aussichten über die gesammelten Daten von Hummelcomic (einem Comic-Spezialisten in Hamburg) die Informationen bald wieder anbieten zu können.

Nur kurz möchte ich auf hier im Vorwort Berichte eingehen, in diesem Jahr sei ein neues Kurzgeschichtenalbum und im kommenden Jahr ein neues Asterix-Album geplant. Sicherlich werden sich diese beiden Themen in den kommenden Wochen und Monaten noch verdichten. Dann wird es auch in diesem Newsletter ein Thema werden.

Termine im März

Während jetzt in diesen Tagen die Biografie zu Albert Uderzo in Deutschland erscheint, ich berichte in diesem Newsletter ausführlich darüber, soll im kommenden März/April eine Neuauflage des 1989 erschienen Abenteuers ""Wie Obelix als kleines Kind in den Zaubertrank geplumpst ist" mit neu gezeichneten Titelbild veröffentlicht werden. Nach Informationen des französischen Verlags habe Albert Uderzo die Geschichte wieder gelesen und beschlossen, ihm üppigere Illustrationen zu verpassen. Es ist dabei von "bezaubernden Aquarellen in Pastelltönen" und "großformatigen Zeichnungen" die Rede, die allerdings schon die Erstausgabe schmückten. Es ist nicht ganz ersichtlich, ob diese neu gezeichnet oder nur neu aufgelegt wurden. Als Verkaufsstart in Deutschland wird dabei der 2. April 2009 genannt. Auf der offiziellen französischen Asterix-Homepage (http://de.asterix.com/indexquiz.html) gibt es auch ein Quiz zu diesem Abenteuer, allerdings mit französischsprachigen Reglement und englischsprachigen Quizfragen, wobei sich eine Frage nach dem Namen eines Charakters nur auf die englischsprachigen Alben bezieht, welche ein deutscher Leser nur schwer beantworten kann. Das ist eben Frankreich in seiner gewohnt rücksichtsvollen Art und Weise, der zweitgrößte Asterix-Markt der Welt wird nicht ausreichend berücksichtigt. Gut, dass es Comedix.de gibt. :-)

Neues aus der Asterix-Welt bei Comedix mit weiterführenden Links:
http://www.comedix.de/neues/

Neuerscheinung Uderzo-Biografie

Mitte Februar ist im EHAPA-Verlag die Biografie von Albert Uderzo veröffentlicht worden. Auf 285 Seiten erzählt der Erfinder von Asterix von der Ankunft seiner Eltern in Frankreich, über seine ersten Schritte im Pariser Vorort Clichy-sous-Bois, sein Zusammentreffen mit seiner großen Liebe Ada, die seine Frau wurde und dann natürlich sehr ausführlich über den Start seiner Zeichnerkarriere und seine Erfolge. Er beschreibt unter anderem auch die Geburt der Zeitschrift "Pilote" und die Herstellung der ersten Trickfilme nach den Alben von Asterix und Obelix.

Grau und nicht sehr einprägsam kommt der Buchtitel des Taschenbuchs daher. So grau, dass der deutsche Verlag sich genötigt sah das Buch mit einer knallroten Banderole mit der großformatigen Aufschrift "Die Autobiografie des Asterix-Zeichners" ins Blickfeld der potentiellen Käufer zu rücken. Ich vergleiche die Aufmachung und den Inhalt des Buches mit einer Situation, die einem Gespräch mit Albert Uderzo in einem schmucklosen Redaktionsraum entspräche. In lockerer Gesprächsart und Romanform berichtet er in 52 Kapiteln (leider ohne Inhaltsangabe) über sein Leben, persönliche Eindrücke und private Erlebnisse. Asterix wird erst ab Kapitel 28 zum Thema, dann aber sehr ausführlich. Insgesamt erfährt der eingefleischte Asterix-Fan keine weltbewegenden Neuigkeiten, die über die Informationen hinausgingen, die in Expertenkreisen ohnehin bekannt sind. Die angekündigten unveröffentlichten privaten Aufnahmen aus dem Archiv von Albert Uderzo beschränken sich auf neun farbige Hochglanzseiten, die sich in der Mitte des Buches konzentrieren und so spannend sind wie ein Diaabend bei den Großeltern nach deren Urlaub im Harz.

Das Buch liest sich angenehm flüssig und ich habe das Gefühl, Albert Uderzo in diesem Augenblick gegenüber zu sitzen. Er geht auf seine Passion für Automobile ein, natürlich besonders auf die roten Exemplare des springenden Pferdes. Plaudert über die Erfahrungen, die er und Goscinny mit dem Film "Asterix erobert Rom" gemacht haben. Er beschreibt seine Gefühle im Jahr 1977, dem Todesjahr seines besten Freundes René Goscinny, auf eindringliche und emotionale Weise und wie und wodurch er 1979 den Weg zurück zu Asterix fand und das Szenario zu "Der große Graben" verfasste.

Insgesamt ist es ein sehr emotionales und persönliches Buch des Albert Uderzo. Keine Anekdotensammlung zu Asterix, sondern eine Zusammenfassung der Gedanken eines Menschen in der Rückschau eines ganzen Lebens. Ein kleiner Satz im letzten Kapitel beschreibt darüber hinaus die ganze Dramatik der letzten Monate seit Uderzo die Zeilen für das Buch niedergeschrieben hat. Als Reaktion auf die schlechten Kritiken des Bandes "Gallien in Gefahr" und der diskutierten Frage "Muss man Asterix umbringen?" antwortet er darauf im Buch mit dem Satz "Zwangsläufig wird dies eines Tages passieren, denn nach ihren Autoren wird es keine weiteren Folgen mit neuen Abenteuern des kleinen Galliers geben." Wie wir inzwischen wissen, denkt er nun anders darüber und irgendwie will mir dabei der Vorwurf seiner Tochter Sylvie nicht aus dem Kopf, dass Uderzo in seinem fortgeschrittenen Alter den Einflüssen dubioser Berater nicht mehr gewachsen war - vielleicht doch nicht ganz aus der Luft gegriffen ...

Das Buch bei Comedix:
http://www.comedix.de/medien/lit/albert_uderzo_erzaehlt_sein_leben.php

Grüne Sprechblasen in der Öffentlichkeit

Seit dem Erscheinen des letzten Newsletters ist in Lutetia viel Wasser die Seine herabgeflossen und viele Magazine und Zeitungen haben den Streit um Asterix zwischen Albert Uderzo und seiner Tochter Sylvie zum Anlass genommen Kommentare und Artikel zu verfassen. Die beiden Protagonisten geben sich zwar alle Mühe den Streit nicht ausschließlich über die Medien auszutragen, doch der von Sylvie Uderzo öffentlich vorgetragene Vorwurf ihr Vater lasse sich manipulieren und beeinflussen machte natürlich auch eine öffentliche Antwort notwendig.

(kompletter Artikel aus Urheberrechtsgründen nicht abrufbar)

Claude Berri ist tot

Wenigen Lesern wird der Name Claude Berri ein Begriff sein. Das ist nicht verwunderlich, denn er hat etwas realisiert, wovon in der Vergangenheit schon Claude Lelouch (ein französischer Filmregisseur, Kameramann, Drehbuchautor, Produzent und Schauspieler) und Louis de Funès (französischer Schauspieler, Regisseur, Filmproduzent und Komiker) geträumt hatten, nämlich Asterix und Obelix als Realfilm zu realisieren. Die Filme "Asterix und Obelix gegen Caesar" und "Asterix und Obelix: Mission Kleopatra" haben insgesamt mehr als 46 Millionen Zuschauer in der ganzen Welt gesehen. Maßgeblichen Anteil hatte dabei eben dieser Claude Berri (eigenlich: Claude Berel Langmann, sein Sohn Thomas Langmann führte beim Film "Asterix bei den Olympischen Spielen" Regie), der beide Filme produzierte und die gallischen Helden damit lebendig machte. Als Kleopatras Hofmaler hatte er im zweiten Realfilm sogar einen Gastauftritt!

Am 12. Januar ist Claude Berri in Paris im Alter von 75 Jahren gestorben. Berri war einer der vielseitigsten und erfolgreichsten Film-Regisseure und Produzenten Frankreichs. Sein Einfluss in der französischen Filmbranche war nach einem Eintrag in der Wikipedia so bedeutend und vielfältig, dass er als der Pate ("le parrain"), der Herrscher ("l'empereur"), die Säule ("le pilier") und das Familienoberhaupt ("le chef de famille") des französischen Kinos bezeichnet worden ist. Sein letzter großer Erfolg war 2008 "Willkommen bei den Sch’tis", der mit über 20 Millionen Zuschauern alleine in Frankreich einer der erfolgreichsten französischen Kinofilme ist.

Albert Uderzo hat seine Trauer auf RTL so ausgedrückt: "Das ist traurig. Wir haben uns sehr schnell verstanden, und ich habe verstanden, dass er zunächst vor allem ein zuverlässiger Mann war. Wir haben unsere Beziehung mit einem zweiten Film fortgesetzt, immer in perfektem Einvernehmen, ohne Reiberei, ohne Zwischenfall. Der Junge kannte wirklich sein Handwerk."

Hinweis zur FAQ

FAQ ist ein kein vulgäres Schimpfwort, sondern kennzeichnet in der Welt der Computer einen Bereich mit Antworten auf von Besuchern oft gestellte Fragen. Dieser Bereich, der von Michael Striewe gepflegt wird und über die Comedix-Hauptseite ("STARTSEITE") erreichbar ist (-> Fragen und Antworten), fasst Fragen zusammen, die häufig von Besuchern gestellt werden. Zum Beispiel die Frage nach dem Namen des gallischen Dorfes (es hat keinen!) oder der Hunderasse von Idefix (West-Highlander). Auch dabei:

Die FAQ bei Comedix:
http://www.comedix.de/main/faq/index.php

Rangliste der Asterix-Hefte

Eine der meistgestellten Fragen im Kreise von Asterix-Lesern ist die Frage nach dem Lieblingsband. Auch im Asterix-Forum und bei Comedix wurden schon mehrmals Umfragen nach dem Lieblingsband der Leser gestartet. Jetzt werden diese Fragen durch die Besucher von Comedix dauerhaft beantwortet: Die ewige Rangliste der Asterix-Bände entsteht nun aus den Einzelbewertungen der Artikelseiten bei Comedix.de, wo die einzelnen Bände bewertet werden können. Sozusagen live werden die Einzelwertungen aus der Datenbank in einer übersichtlichen Tabelle präsentiert, sortierbar nach verschiedenen Kriterien. Nach dem heutigen Stand wurden mehr als 23.000 (!) Bewertungen abgegeben, die eine repräsentative Aussage über die wirklichen Lieblingsbände der Leser geben - und es werden praktisch täglich mehr.

Welches momentan die Lieblingsbände sind, entnehmen Sie bitte der aktuellen Rangliste:
http://www.comedix.de/medien/hefte.php