wir alle kennen die Bücher "Asterix - die ganze Wahrheit" und "Asterix auf großer Fahrt" (bzw. neu: "Asterix entdeckt die Welt") von René van Royen und Sunnyva van der Vegt. Die meisten wissen auch, daß die beiden Autoren mit "De Erfenis van Asterix" und "Asterix en Athene" noch zwei weitere, leider unübersetzt gebliebene Asterix-Bücher veröffentlicht haben.
Zum meinem Erstaunen aber hat mich kürzlich ein Bekannter auf die Tatsache hingewiesen, daß es von dem Autorenduo noch zwei jüngere Werke gibt, die zwar nicht unmittelbar Asterix behandeln, doch zumindest deutliche Bezugspunkte haben. Gemeint sind diese:
Rare jongens, die Hollanders. De Nederlandse volksaard in de Romeinse tijd, Verlag Bert Bakker, Amsterdam 2005, ISBN: 90-351-2752-8, ca. 80 Seiten.
Is het geen tijd voor een toepasselijk lied? Muziek in de Oudheid, Verlag Bert Bekkar, Amsterdam 2006, ISBN: 90-351-2971-7, ca. 70 Seiten.
Beide Bücher sind natürlich unübersetzt, also nur auf Niederländisch erhältlich. Und zumindest über das Internet war es gar nicht so einfach, ein Exemplar des zweiten genannten Buches aufzutreiben. Möglicherweise kann man es einfach über den Buchhandel bestellen, im Internet gibt es aber jedenfalls wenige Angebote dazu.
Inhaltlich geht es im ersten Buch dem Titel nach um Betrachtungen zum Vorkommen von den heutigen Holländern zugeschriebenen Eigenschaften schon in der römischen Zeit. Im zweiten Buch geht es um Liedgut und Bardentum im Altertum.
Der Asterix-Bezug ist dabei freilich nicht über die Maßen ausgeprägt, aber auch nicht gänzlich inexistent. Im ersteren Buch erinnert die Darstellung der Holländer in den Illustrationen von Elly Hees (auch Cover) deutlich an Asterix und Obelix. Zudem meine ich, daß auch "Rare jongens, die..." eine niederländische Version von "Die spinnen, die..." ist. In Gladiator sagt Obelix allerdings "Die Romeinen zijn gek!", insofern bin ich mir da nicht ganz sicher. Dafür spricht aber, daß ein eindeutiges niederländisches Asterix-Sekundärwerk (von Margreet Muilwijk) "Rare jongens, die Europeanen" betitelt ist.
Im zweiteren Buch erinnert v.a. das Cover von Wouter Tulp an einen allseits bekannten Barden in gewohnt mißlicher Lage. Sowohl der Rückentext, als auch das erste Kapitel nehmen denn auch deutlich Bezug zu ihm. Weil er immer so ungerecht behandelt wird, so heißt es da sinngemäß, habe das Autorenduo beschlossen, ein Buch über den wahren Stellenwert der Musik im Altertum zu schreiben. Innen ist auf S. 7 eine Abbildung von einer Troubadixfigur enthalten. Und der Titel stellt (wie der Rückentext erläutert) einen Ausspruch von Troubadix dar.
Insgesamt kann man die Bücher sicher nicht als Asterix-Werke einstufen (daher dieser Beitrag ja auch im Bereich "Außerhalb Galliens"), aber es erscheint mir doch ganz interessant, von ihrer Existenz zu wissen und zeigt, daß es sich lohnt, die weitere Veröffentlichungstätigkeit der beiden Autoren aufmerksam zu verfolgen. (Es gibt noch zwei weitere Bücher jüngeren Datums von ihnen, allerdings soweit äußerlich erkennbar ganz ohne Asterix-Bezug.) Und vielleicht mag der eine oder andere Sammler diese Werke ihrer v.a. bildlichen Anspielungen wegen auch als habenswert erachten - so wie ich.

Gruß
Erik