Hallo,
scheint wohl hier im Forum bei manchen ein Thema zu sein , deshalb eröffne ich mal hier einen Thread dazu
(Hoffe auf eine rege Diskussion , auch Füßgänger sind dazu herzlich eingeladen)
Um es gleich einmal vorwegzunehmen ; Ich bin dafür , vorausgesetzt es wird EU-Recht nicht verletzt
In Europa, außer Belgien und Luxemburg, werden inzwischen auf vielen Autobahnen und Schnellstraßen sowie für Pass-Straßen und Tunnels Straßenbenutzungsgebühren erhoben. In Deutschland ist alles frei für ausländische PKWs und der deutsche Steuerzahler und PKW-Halter zahlt alleine für die Unterhaltung dieser mit seinen Steuern . Dies zu beenden durch eine Mautgebühr für ausländische PKW-Besitzer ist nur Rechtens .
Gruß Peter
Wer einem Fremdling nicht sich freundlich mag erweisen, der war wohl selber nie im fremden Land auf Reisen.
Hallo Peter,
du hast die Niederlande vergessen, dort gibt es ebenfalls keine Gebühren. Und die Straßen dort sind meiner Meinung nach in gutem Zustand. Ich halte nichts von der Einführung einer PKW-Maut in Deutschland, das Geld wird ja eh nicht für den Straßenerhalt verwendet wie es eigentlich sein sollte. Außerdem bringt das Ganze viel zu wenig Geld ein, als das es sich lohnen würde. Und wie ich die deutsche Bürokratie kenne schaffen die es sogar, das Ganze so zu gestalten, dass der Steuerzahler noch dazu bezahlen muss.
Viele Grüße
Gregor
Maulaf hat geschrieben:du hast die Niederlande vergessen, dort gibt es ebenfalls keine Gebühren.
Nein , das ist nicht ganz richtig In den Niederlanden sind zwar die Autobahnen frei. aber dafür bezahlts du bei einigen Tunneln und Brücken eine Gebühr (Der Kiltunnel zwischen Dordrecht und Hoekse Waard ,der Westerscheldetunnel und die Willem-Alexander-Brücke ect.).
Außerdem hat sich die Niederlande und Belgien dem Eurovignettensystem für LKW angeschlossen .
Gruß Peter
Wer einem Fremdling nicht sich freundlich mag erweisen, der war wohl selber nie im fremden Land auf Reisen.
die ndl. Minister lassen inzwischen schon überprüfen, ob die Massnahme nicht widerrechtlich ist. Bei uns werden jetzt Strandgebühren für deutsche Touristen geplant;) Es lebe der europäische Gedanke...
Jaap
Wenn die grosse Koalition zustandekommt, wird es laufen wie beim letzten Mal mit der Mehrwertsteuer: Eine Partei wollte 2%, zwei andere 0% - bekommen haben wir 3%! (ist ja auch logisch: 3% ist das rechnerische Mittel von 0 und 2 - jedenfalls für Politiker)
Bei der Maut wirds so ähnlich laufen: Zwei Parteien wollen sie nicht, eine will sie für Ausländer - am Ende bekommen wir sie alle!
Volkswirtschaftlich und auch im Bezug auf den Naturschutz ist der Individualverkehr eine der größten Fehlentwicklungen der Menschheitsgeschichte. Angefangen von der Versiegelung von Flächen für Straßen und Parkplätzen, dem Zerschneiden der Landschaften, über den Schadstoffausstoß und der Verwendung wertvoller Ressourcen (Rohstoffen für die Produktion und den Antrieb), bis hin zur Auto-Lobby der Hersteller und den urmenschlichen Verhaltensweisen, die hinter dem Steuer mehr schaden als nutzen, kann der Autoverkehr gar nicht genug zum Etat beitragen, als dass man das wieder reinholen könnte. So lange das Auto fahren preiswerter als das Benutzen öffentlicher Verkehrsmittel ist und es Gegenden gibt, die ohne Individualverkehr gar nicht besiedelt wären, weil die Menschen nicht zur Arbeit kommen, wird sich daran auch nichts ändern.
Ich würde mir auch wünschen, dass es mehr Alternativen gäbe (bspw. Homeoffice, erhöhter Warenumschlag auf der Schiene, bessere Alternativen im ÖPNV) und die Gelder aus dem Verkehr auch dort, nämlich u.a. auch in diese Alternativen investiert werden. Ich befürchte, dass eine Maut nur den Bundeshaushalt etwas aufhübschen kann und kaum dafür sorgen wird, dass weder nennenswerte Erträge erwirtschaftet werden, noch der Verkehr verlagert wird (höchstens auf die Landstraßen, was letztendlich kein Gewinn ist, weder für den Verkehr noch die Umwelt).
Letztendlich ist es eher eine politische Stammtischentscheidung, die dieses Land weiter bürokratisiert. Und wenn etwas einmal eingeführt wird, bleibt es uns sicher genauso erhalten, wie der Solidaritätszuschlag oder die Schaumweinsteuer ("Sektsteuer"), die 1902 vom Reichstag zur Finanzierung der kaiserlichen Kriegsflotte eingeführt wurde. Meines Wissens existiert diese Flotte seit Ende des ersten Weltkrieges nicht mehr, was jedoch niemanden daran hindert, weiterhin jedes Jahr etwa 470 Millionen Euro für den Bundeshaushalt einzunehmen.
Comedix hat geschrieben:ist der Individualverkehr eine der größten Fehlentwicklungen der Menschheitsgeschichte
Das kann man so natürlich nicht stehenlassen, da Bus, Bahn und ähnliche Massentransportmittel weitgehend Entwicklungen der Neuzeit sind und der Individualverkehr somit menschheitsgeschichtlich die wesentlich ältere Fortbewegungsart - und im übrigen die, die auch von den meisten anderen Lebewesen praktiziert wird.
Aber abgesehen davon ist mir die Idee einer Maut (für alle) sehr sympathisch. Wenn ich Bahn fahre, zahle ich mit meinem Fahrpreis auch für einen Teil des Streckennetzes, bei grenzüberschreitendem Verkehr auch anteilig in anderen Ländern. Beim Fliegen machen die Flughafengebühren auch einen (kleinen) Teil des Preises aus und finanzieren damit (zu einem kleinen Teil) die jeweiligen Flughäfen. Warum sollte es da also falsch sein, dass jeder Autofahrer mit einer Maut die Verkehrsinfrastruktur finanziert?
Dass es wahrscheinlich wieder ein bürokratischer Wust wird, der die Kfz-Steuer nicht ersetzt und somit nur mehr Arbeit für wenig Ertrag macht, ist leider der zu befürchtende Fehler in der Umsetzung. Ändert aber nix dran, dass ich das Prinzip super finde, am besten so wie es die Österreicher machen. Vignetten für verschiedene Zeiträume, einfach kaufen und aufkleben, fertig.
Michael_S. hat geschrieben:Warum sollte es da also falsch sein, dass jeder Autofahrer mit einer Maut die Verkehrsinfrastruktur finanziert?
Machen die Autofahrer mit in D zugelassenen KfZ schon seit Ewigkeiten - das nennt sich Kfz-Steuer. Bzw. würden sie, wenn das eingenommene Geld auch zweckgebunden verwendet würde. Wird es aber zum grossen Teil nicht. Um mich herum fallen langsam sämtliche Brücken in sich zusammen und stehen teilweise kurz vor der Sperrung.
Und wenn die Maut kommt, kommt sie für alle, wetten? Dafür "sorgt" schon das Europarecht, das die Politiker sehr gut kennen - und auch kannten, als der Vorschlag gemacht wurde!
Wohingegen die Kunden der DB in erster Linie die Grossmannsucht der Bahn-Manager in Form von Tochterunternehmen im Ausland (zum Beispiel UK, Norwegen und Chile), die absolut nichts mit der Infrastruktur der Bahn in D zu tun haben, finanzieren, und das Geld dann hier zum Erhalt und vor allem Ausbau fehlt.
Remix hat geschrieben:Und wenn die Maut kommt, kommt sie für alle, wetten? Dafür "sorgt" schon das Europarecht, das die Politiker sehr gut kennen - und auch kannten, als der Vorschlag gemacht wurde!
es ist nicht auszuschließen, daß irgendwann mal die Maut für alle kommt. Jetzt für diese Legislaturperiode halte ich das für - im Saldo - für extrem unwahrscheinlich. Dazu sind die Wahlaussagen zu eindeutig und zugespitzt gewesen, als daß die CDU da jetzt umfallen würde.
Es steht im Koalitionsvertrag, daß es nur gemacht werden soll, wenn europarechtskonform möglich. Wenn das nicht geht, wird man es vorerst lassen. Dann kommen da aber auch die Bayern ohne Gesichtsverlust raus. Was europarechtlich übrigens immer geht: nur Nicht-EU-Europäer zur Kasse bitten.
Tatsächlich wird aus europarechtlichen Gründen aber - wenn überhaupt - ein Modell gefunden werden, das die PKW-Maut zwar für alle einführt, dafür aber, damit die versprochene Merhbelastung der deutschen KFZ-Steuerzahler ausbleibt, entsprechende Entlastungen für Inländer an anderer Stelle bereit hält. Ob diese andere Entlastung dann so gestaltet werden kann, daß wirklich niemand einen Cent mehr zahlt über die Maut, das ist natürlich noch offen. Da habe ich auch noch so meine Zweifel. Aber Maut für alle ganz ohne Kompensation für Inländer halte ich nach dem geführten Wahlkampf für so gut wie ausgeschlossen.
Gruß
Erik
"Alle sollt ihr noch sehen, daß ich habe recht!" (Erik der Blonde, Die große Überfahrt, S. 5)
dieses thema, könnte auch gut in einem der nächsten a+o bände aufgenommen werden..........wenn a+o die geldgeilen, immer zerstrittenen germanen besuchen.
zur info:
ich habe irgendwo gelesen, daß man von kosten in höhe von 260 mio aus geht, im gegenzug erwartet man einnahmen zwischen 150 und 300 mio.
wer den fehler findet darf diesen behalten und sich diesen als plakette an die winschutzscheibe nageln...............
Und wenn die Maut in Deutschland kommt,
dann werden die Politiker in die Niederlanden auch ein Maut für die Ausländer ausdenken,
und danach die Belgier, usw. usw.
Es leben Europa
Auch Österreich, die Schweiz, Italien und Frankreich liegen in Europa und dort sind schon verschiedene Straßen mautpflichtig. Es geht hier um den Ausgleich, den die deutschen Autofahrer über die Steuer bekommen sollen, daran stören sich die Europarechtler. Ich bin auch für eine Autobahnmaut für alle, sofern das Geld dann auch wirklich zweckgebunden für Verkehrswege ausgegeben wird.