Erfolgreiche erste Woche
Erfolgreiche erste Woche
Asterix: Das Geheimnis des Zaubertranks gelingt ein fulminanter Einstieg an der Abendkasse.
Es scheint, dass Alexandre Astier, ebenso wie Panoramix, das Geheimnis des Zaubertranks gefunden hat. Sein neuer Animationsfilm Asterix: Das Geheimnis des Zaubertranks rangierte in der ersten Woche der Auswertung an der Abendkasse auf Platz eins.
Es ist ein originäres Abenteuer von Alexandre Astier und Louis Clichy, das das gallische Dorf in dieser Geschichte prägt. Asterix' Ziel, ebenso wie das von Obelix und Panoramix, ist es, den richtigen Nachfolger für den Posten des Dorfdruiden zu finden, um ihm das Geheimnis des Trankes zu lehren und die Zukunft des Dorfes zu sichern.
Diese Reise durch Gallien wird in 688 Kinos gezeigt, 8 weniger als für Asterix im Reich der Götter, aber sie überzeugte mehr Menschen. Während der Film 2014 842.000 Menschen anlockte, bezauberte Asterix: Das Geheimnis des Zaubertranks mehr als 928.000 Menschen.
An zweiter Stelle steht Der Grinch. Vor zwei Wochen in Frankreich veröffentlicht, hat es 34% seines Publikums verloren und zählt etwas mehr als 383.000 Menschen. Noch in 592 Kinos wird der Film bald mehr als eine Million Zuschauer erreichen, denn seit dem 28. November sind es 964.446 Menschen.
Auf der letzten Stufe des Podiums stehen Johnny Depp und Eddie Redmayne in Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen. Der Film, der seit vier Wochen im Kino ist, verzeichnet einen Rückgang der Zuschauerzahlen um 40%, was zum Teil auf den Verlust von 143 Kinos zurückzuführen ist. In dieser Woche kommen mehr als 300.000 Menschen für insgesamt 3,3 Millionen kumulierte Eintritte zusammen. (Camille Vignes, écranlarge)
Christoph
Es scheint, dass Alexandre Astier, ebenso wie Panoramix, das Geheimnis des Zaubertranks gefunden hat. Sein neuer Animationsfilm Asterix: Das Geheimnis des Zaubertranks rangierte in der ersten Woche der Auswertung an der Abendkasse auf Platz eins.
Es ist ein originäres Abenteuer von Alexandre Astier und Louis Clichy, das das gallische Dorf in dieser Geschichte prägt. Asterix' Ziel, ebenso wie das von Obelix und Panoramix, ist es, den richtigen Nachfolger für den Posten des Dorfdruiden zu finden, um ihm das Geheimnis des Trankes zu lehren und die Zukunft des Dorfes zu sichern.
Diese Reise durch Gallien wird in 688 Kinos gezeigt, 8 weniger als für Asterix im Reich der Götter, aber sie überzeugte mehr Menschen. Während der Film 2014 842.000 Menschen anlockte, bezauberte Asterix: Das Geheimnis des Zaubertranks mehr als 928.000 Menschen.
An zweiter Stelle steht Der Grinch. Vor zwei Wochen in Frankreich veröffentlicht, hat es 34% seines Publikums verloren und zählt etwas mehr als 383.000 Menschen. Noch in 592 Kinos wird der Film bald mehr als eine Million Zuschauer erreichen, denn seit dem 28. November sind es 964.446 Menschen.
Auf der letzten Stufe des Podiums stehen Johnny Depp und Eddie Redmayne in Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen. Der Film, der seit vier Wochen im Kino ist, verzeichnet einen Rückgang der Zuschauerzahlen um 40%, was zum Teil auf den Verlust von 143 Kinos zurückzuführen ist. In dieser Woche kommen mehr als 300.000 Menschen für insgesamt 3,3 Millionen kumulierte Eintritte zusammen. (Camille Vignes, écranlarge)
Christoph
Re: Erfolgreiche erste Woche
Milliarden Fliegen können nicht irren - diese Rankings anhand des Publikumserfolgs gehen mir am Hinkelstein vorbei, sorry.
Hören Sie mal, würde es Ihnen was ausmachen, wenn ich jetzt einfach aufgebe und verrückt werde? (Arthur Dent in "Per Anhalter durch die Galaxis" von D. Adams)
Wer gendert, hat die Kontrolle über seine Muttersprache verloren. (Karla Lagerfeld)
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Re: Erfolgreiche erste Woche
Einerseits gebe ich dir Recht, Masse heißt nicht Qualität. Es ist wohl vor allem eine späte Ehrung für "Land der Götter" als gelungenem Einstand von Clichy/Astier. Ist häufig auch bei Musikbands so, dass sich der Nachfolger eines Kritikerlieblings besser verkauft, weil viele Leute wegen des Vorgängers einfach unbesehen zugreifen.
Andererseits erkenne ich aber aus deinen Zeilen auch eine gewisse negative Erwartungshaltung, was den Film betrifft. Nach dem Motto: Wenn noch mehr Leute als in "Land der Götter" reingehen, muss er ja noch schlechter sein. Das wäre schade, ich finde, man sollte ihm eine faire Chance geben. Ist aber nur Küchenpsychologie, nix für ungut.
So oder so freut mich der Erfolg, weil ich damit größere Chancen sehe, dass hoffentlich bald noch weitere Comicfilme produziert werden. Ich bin damals über die Comicfilme zu Asterix gekommen, deswegen: Je mehr, desto besser. Und je besser, desto mehr, bitte!
Re: Erfolgreiche erste Woche
Einerseits hast Du insofern Recht, dass ich an keinen Asterix-Film eine positive Erwartungshaltung habe, da ausser "A. erobert Rom" mich kein einziger überzeugen konnte: Bei den Album-Verfilmungen wie Briten oder Kleopatra (bis hierhin als Kind im Kino gesehen) fand ich die Alben eben als Original authentischer, bei den zwei zusammengestoppelten aus mehreren Alben, die ich ganz gesehen habe, gefiel mir die daraus resultierende Story nicht. Die anderen zusammengestoppelten und Realverfilmungen habe ich, soweit ich es im TV versucht hatte, alle in der ersten Werbepause ausgeschaltet. Habe die Filme dann komplett sein gelassen.
Andererseits kenne ich die Animationsfilme daher gar nicht - bei den Filmen fürchte ich einfach, dass sie das schaffen könnten, was selbst Uderzo mit seinen schlechtesten Werken nicht geschafft hat (wohl, weil ich um seine Defizite als Szenarist weiss): Mir meinen Asterix völlig kaputt zu machen.
Meine Anmerkung zu den Rankings bezieht sich aber nicht nur auf Asterix: Das Mainstream-Kino, dass die Leute scharenweise ins Kino zieht, ist sowieso nicht so meins. Ich mags eher anspruchsvoller, und das mag die Masse nunmal eher nicht.
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Re: Erfolgreiche erste Woche
Das kann ich verstehen. Gemessen an den Alben können die Filme nur verlieren. Kein Wunder, dass dir "Erobert Rom" am besten gefallen hat, der konnte deine Erwartungen nicht enttäuschen. Insofern ja eigentlich eine gute Voraussetzung für "Das Geheimnis des Zaubertranks".WeissNix hat geschrieben: ↑13. Dezember 2018 22:26 Andererseits kenne ich die Animationsfilme daher gar nicht - bei den Filmen fürchte ich einfach, dass sie das schaffen könnten, was selbst Uderzo mit seinen schlechtesten Werken nicht geschafft hat (wohl, weil ich um seine Defizite als Szenarist weiss): Mir meinen Asterix völlig kaputt zu machen.
Ich kannte tatsächlich die Alben vor den Filmen nicht. "Sieg über Cäsar" z.B. ist einer meiner Lieblingsfilme, ich finde die Story stimmig und atmosphärisch. Selbst "Trabantenstadt" habe ich erst nach "Land der Götter" gelesen, obwohl ich schon seit den frühen 80ern Asterix-Fan bin. (Ich bin in der DDR aufgewachsen und hatte nur ein paar Bände, "Briten", "Korsika", "Olympische Spiele". Ich habe mir erst vor kurzem alle Bände in einem Schwung gebraucht gekauft und lese nun Stück für Stück einen pro Halbjahr oder so.)
Ich muss nach der Lektüre von "Trabantenstadt" sagen, dass der Band natürlich subtilere Handlungsstränge hat als der Film, der mehr auf Action setzt. Man kann darüber diskutieren, ob Cäsar im Film etwas aus dem Charakter fällt (das gilt aber auch für den letzten Band). Aber ich schätze den Film keineswegs als Verunstaltung der Vorlage ein. Im Gegenteil finden sich dort m.E. viele gute Ideen. Natürlich ist nicht alles genial, aber man merkt, dass sich Clichy/Astier wirklich Mühe gegeben haben. Langeweile stellt sich da bei mir nicht ein, und ich habe ihn jetzt wirklich schon oft gesehen.
Ich denke, man sollte die Bände völlig unabhängig von den Filmen bewerten. Das sind einfach andere Genres mit völlig unterschiedlichen Anforderungen. Selbst Uderzo hat ja oft genug zugegeben, dass man die Bände eigentlich nicht vernünftig verfilmen kann. Und wenn dir selbst "Kleopatra" nicht zusagt, zeigt es ja, dass auch Goscinny als Co-Regisseur daran gescheitert ist. Deswegen muss man sich ein Stück weit von den Bänden lösen, als Künstler und auch als Rezipient. Oder gleich eine völlig neue Story schreiben.
- Michael_S.
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Re: Erfolgreiche erste Woche
Steht Asterix damit jetzt auf einer Stufe mit dem Herrn der Ringe? Der galt ja auch als nicht verfilmbar...losch hat geschrieben: ↑14. Dezember 2018 22:54 Ich denke, man sollte die Bände völlig unabhängig von den Filmen bewerten. Das sind einfach andere Genres mit völlig unterschiedlichen Anforderungen. Selbst Uderzo hat ja oft genug zugegeben, dass man die Bände eigentlich nicht vernünftig verfilmen kann.
Ich finde es sehr schade, dass sich alle neueren Filme auf den Standpunkt zu stellen scheinen, dass man einen einzelnen Band nicht verfilmen kann. Immer werden Inhalte aus mehreren Bänden gemischt oder in größerem Umfang neue Elemente frei hinzu erfunden. Warum eigentlich? Die Zeichentrickversion von Asterix bei den Briten hat doch gezeigt, dass das nicht nötig ist. Sicher, Asterix im Land der Götter ist in meinen Augen äußerst gelungen, aber ich habe doch zumindest Zweifel, ob er wirklich schlechter geworden wäre, wenn man einfach nur den Comic umgesetzt hätte.
Re: Erfolgreiche erste Woche
Nee, das meinte ich nicht. Laut Uderzo reicht die Verfilmung der Handlung eines Bandes für etwa 45 Minuten Film. Um einen Film auf Kinolänge zu bringen, sind die 76 Minuten von "Asterix bei den Briten" schon die Untergrenze. Selbst bei "Kleopatra" (der vielen ja als die beste Verfilmung eines Bandes gilt) mussten Goscinny/Uderzo damals tricksen - sie haben ihn mit den ausufernden Musical-Einlagen auf die nötige Länge gestreckt.Michael_S. hat geschrieben: ↑16. Dezember 2018 20:58 Steht Asterix damit jetzt auf einer Stufe mit dem Herrn der Ringe? Der galt ja auch als nicht verfilmbar...
Ich gebe dir prinzipiell Recht. Bei "Briten" haben es Pino van Lamsweerde und Pierre Tchernia meisterhaft verstanden, sich sehr dicht am Original zu halten, indem sie die Handlung kaum merklich nur hier und da gestreckt haben. Ich hatte damals gehofft, dass die beiden auch den nächsten Comicfilm machen. Leider kam es anders, und "Operation Hinkelstein" war nicht ansatzweise so gut.Michael_S. hat geschrieben: ↑16. Dezember 2018 20:58 Ich finde es sehr schade, dass sich alle neueren Filme auf den Standpunkt zu stellen scheinen, dass man einen einzelnen Band nicht verfilmen kann. Immer werden Inhalte aus mehreren Bänden gemischt oder in größerem Umfang neue Elemente frei hinzu erfunden. Warum eigentlich? Die Zeichentrickversion von Asterix bei den Briten hat doch gezeigt, dass das nicht nötig ist. Sicher, Asterix im Land der Götter ist in meinen Augen äußerst gelungen, aber ich habe doch zumindest Zweifel, ob er wirklich schlechter geworden wäre, wenn man einfach nur den Comic umgesetzt hätte.
Einerseits liegt das glaube ich daran, dass die Handlung des "Briten"-Bandes schon extrem dicht ist (deutlich dichter und abwechslungsreicher z.B. als "Trabantenstadt"). Dazu ist es ein Reiseabenteuer, da kann man mit den Szeneriewechseln schön atmosphärisch Minuten schinden
Dorfabenteuer wie "Gallier", "Hinkelstein" und "Trabantenstadt" eignen sich m.E. schon allein deswegen schlechter zur Verfilmung - da muss man notgedrungen noch mehr Handlung reinpacken. Ich finde, dafür ist "Land der Götter" sehr gut geworden.
Die besten Verfilmungen sind für mich die Reiseabenteuer. "Kleopatra", "Erobert Rom", "Briten" - und ich persönlich mag ja auch "Sieg über Cäsar" sehr. Potenzial hätten auch "Wikinger" und "Amerika" gehabt, die scheitern aber aus leider vielfältigen Gründen.
Re: Erfolgreiche erste Woche
Im Prinzip ist der Herr der Ringe auch nicht verfilmbar, da eine Verfilmung das Einzigartige am Leseerlebnis völlig abtötet: Die eigene Phantasie!Michael_S. hat geschrieben: ↑16. Dezember 2018 20:58Steht Asterix damit jetzt auf einer Stufe mit dem Herrn der Ringe? Der galt ja auch als nicht verfilmbar...losch hat geschrieben: ↑14. Dezember 2018 22:54 Ich denke, man sollte die Bände völlig unabhängig von den Filmen bewerten. Das sind einfach andere Genres mit völlig unterschiedlichen Anforderungen. Selbst Uderzo hat ja oft genug zugegeben, dass man die Bände eigentlich nicht vernünftig verfilmen kann.
Bei Asterix ist mE etwas anderes für die "Unverfilmbarkeit" der Alben verantwortlich: In den Alben verweilt sowohl das Auge bisweilen gern länger an den Zeichnungen, um alle Details zu erfassen, wie auch der Geist gerne mal inne hält, um auch die letzte Hintergründigkeit und Anspielung zu entdecken. Beides geht im Film nicht - es sei denn, man ist selbst der Vorführer und sein einziger "Kunde". Wie es gehen kann, hat "A. erobert Rom" gezeigt, weil originär für das Kino erdacht; ob der neue Animationsfilm mit seiner eigenen Geschichte daran anknüpfen kann, werden wir in einigen Monaten wissen. Vielleicht schau ja sogar ich ihn an, wenn die Kritiken dazu ermutigen.
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Re: Erfolgreiche erste Woche
Doch, das geht im Film auch. Richtig gute Filme erkennt man sogar daran, dass man auch beim x-ten Schauen noch neue Details im Hintergrund entdeckt und dann auf die Stopptaste drückt, um sie zu entziffern. In den frühen "Simpsons"-Staffeln wurde das meisterhaft praktiziert.WeissNix hat geschrieben: ↑17. Dezember 2018 00:16 In den Alben verweilt sowohl das Auge bisweilen gern länger an den Zeichnungen, um alle Details zu erfassen, wie auch der Geist gerne mal inne hält, um auch die letzte Hintergründigkeit und Anspielung zu entdecken. Beides geht im Film nicht - es sei denn, man ist selbst der Vorführer und sein einziger "Kunde".
Genau diese versteckten kleinen Dinge neben der Haupthandlung machen einen richtig guten Film aus, und das war m.E. auch bei "Land der Götter" so (z.B. die Wohnungseinrichtung im noblen Neubau nebst passender Lounge-Musik). Auch im bei vielen Fans umstrittenen "Sieg über Cäsar" findet man genügend solche witzigen Randnotizen, wenn man nur danach sucht. Dagegen fehlen sie bei "Operation Hinkelstein", "Amerika" und "Wikinger" fast vollständig - dort beschränkt man sich auf das Runterbeten der Rahmenhandlung, die mit oberflächlichen Gags angereichert wird. Subtile Anspielungen oder witzige Details gibt es da kaum.
Re: Erfolgreiche erste Woche
Daher schrieb ich ja:
Die Filme werden aber - noch - in erster Linie fürs Kino gemacht; und da brüllst Du doch auch nicht Richtung Vorführer, er solle mal den Film anhalten, Du müsstest da "noch was entziffern". Oder etwa doch?
Ist ja schön, dass Dir die Asterix-Filme alle gefallen. Mir halt nicht.
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Re: Erfolgreiche erste Woche
Ich bin nun wirklich kein Film-Experte, aber ich verstehe nicht, was daran das Problem sein soll. Dann ist im Film eben eine Anspielung oder ein Detail drin, das einem beim ersten Mal im Kino entgeht. Na und? Musik wird auch in Konzerten vor viel Publikum gespielt und trotzdem gibt es tausende Lieder, bei denen man Doppeldeutigkeiten oder Anspielungen im Text erst später findet, wenn man sie zum x-ten Mal hört oder den Text liest.
Dass man die Handlung eines Comicbandes eventuell etwas strecken muss, um auf die nötige Länge zu kommen, mag ja richtig sein. Wenn ich einen Asterix-Band lese, bin ich in ca. 30 Minuten durch. Das ist natürlich zu wenig. Aber wenn im Comic auf dem einen Bild ein Hinkelstein geworfen wird und im nächsten Bild landet, dann kostet mich das beim Lesen zwei Sekunden. Im Film nimmt dieselbe Szene mit einer pfiffig animierten Kamerafahrt locker drei- bis viermal so viel Zeit ein. Dasselbe gilt für Dialoge, in denen man dem Film auch mal hier und da ein paar Sekunden spendieren kann, um eine sich verändernde Mimik zu animieren oder für den Einstieg in eine neue Szene, wo ein einzelnes großes Bild im Comic zu einem stimmungsvollen Schwenk über die Szene wird. So ein paar Sekunden hören sich nicht viel an, aber es summiert sich. Und wenn man dann noch hier und da eine ohnehin vorhandene Szene ausbaut, einen Dialog etwas länger macht, ein paar zusätzliche Details einbaut und ähnliches, dann kommt man meines Erachtens schon auf die nötige Länge, ohne dafür ganze Handlungsstränge und Figuren neu erfinden zu müssen. Aber gut, vielleicht bin ich ja auch genau deshalb kein Film-Experte, weil ich mir das alles viel zu einfach vorstelle.
Re: Erfolgreiche erste Woche
Es ist auch etwas völlig anderes, wenn man in einen Film geht, dessen Handlung und/oder Gags man schon aus einem Buch oder Comicalbum kennt, oder in ein Konzert, wo man vorher schon die Alben gehört hat, von mir aus bis zum Erbrechen.Michael_S. hat geschrieben: ↑19. Dezember 2018 21:06 Ich bin nun wirklich kein Film-Experte, aber ich verstehe nicht, was daran das Problem sein soll. Dann ist im Film eben eine Anspielung oder ein Detail drin, das einem beim ersten Mal im Kino entgeht. Na und? Musik wird auch in Konzerten vor viel Publikum gespielt und trotzdem gibt es tausende Lieder, bei denen man Doppeldeutigkeiten oder Anspielungen im Text erst später findet, wenn man sie zum x-ten Mal hört oder den Text liest.
Warum sind denn so oft so viele entäuscht von Literaturverfilmungen jeglicher Art?
Sagt einer, der schon hunderte Male im Kino war - und in noch viel mehr Konzerten.
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Re: Erfolgreiche erste Woche
Mir gefallen, wie geschrieben, nicht alle Filme. "Hinkelstein", "Amerika", "Wikinger" mag nicht nicht, die Realfilme brauche ich gar nicht erst zu erwähnen.
Ich stehe den Zeichentrick-Filmen aber nicht per se ablehnend gegenüber, weil sie Filme sind.
Wenn man eine 1:1-Umsetzung der Vorlage erwartet, kann man nur enttäuscht werden. Buch und Film haben zu unterschiedliche Voraussetzungen. Buch braucht Tiefgang, Film braucht Aktivität.WeissNix hat geschrieben: ↑19. Dezember 2018 23:54 Es ist auch etwas völlig anderes, wenn man in einen Film geht, dessen Handlung und/oder Gags man schon aus einem Buch oder Comicalbum kennt, oder in ein Konzert, wo man vorher schon die Alben gehört hat, von mir aus bis zum Erbrechen.
Warum sind denn so oft so viele entäuscht von Literaturverfilmungen jeglicher Art?
Ich persönlich erwarte auch kein 1:1-Playback eines Albums oder bestimmter Songs, wenn ich auf Konzerte gehe. Im Gegenteil: Meine Lieblings-Livebands sind die, die die Albumsongs live überraschend neu interpretieren, z.B. durch eine neue Bridge, einen Jam oder ein extended Solo.
Portugal.The Man haben mal 20 Songs als Jam nahtlos hintereinander in einen gepackt, mit verrückten Soli und diversen Reprisen - das war eines der besten Konzerte meines Lebens.
Wenn ich das Album hören will, höre ich das Album. Wenn ich einen Comic lesen will, lese ich einen Comic. Und wenn ich einen Film sehen will, sehe ich einen Film.
Das Problem an den Asterix-Filmen ist, dass nur "Kleopatra" und "Erobert Rom" von den geistigen Vätern verantwortet wurden, die aber auch da die Vorlagen erweitert oder gleich einen ganz neuen Stoff erfunden haben.
Den anderen Regisseuren spricht man bei jeder Abweichung die Berechtigung ab. Ich sehe das nicht ganz so eng. Wenn es eine gute Abweichung/Neuerung ist, finde ich das okay, auch wenn sie nicht von Goscinny stammt.
Goscinny ist tot, von daher wird es neuen Asterix-Stoff im "klassischen" Sinne nie wieder geben. Ich freue mich über jeden neuen Stoff, der seinen Geist aufnimmt und nicht allzu sehr hinter dem Original zurückbleibt. Finde ich besser, als gar kein neues Zeug mehr.
Offenbar siehst du das anders, ist auch okay. Aber dann lies/schau doch das neue Zeug einfach nicht und erfreue dich lieber an den klassischen Alben. Die werden doch durch einen neuen Film nicht schlechter.
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Re: Erfolgreiche erste Woche
Das war insgesamt eine der besten Erklärungen, warum die Asterix-Filme als solche betrachtet und nicht mit den Comics verglichen werden sollten, die ich jemals gelesen habe. Danke dafür.
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Re: Erfolgreiche erste Woche
Würden die Filme auf eigenen Plots beruhen (wie "erobert Rom" und der neue), drängte sich der Vergleich mit den Comics ja auch nicht derart auf. Und ich schrieb ja auch, dass ich dieses Problem nicht nur bei Asterix-Verfilmungen sehe, sondern grundsätzlich bei der Adaption von jedweder Literatur ins Medium Film. Das ist eine hohe Kunst, an der auch schon massenhaft große Regisseure gescheitert sind.
Es kann ja sein, dass ich vor Jahren ausgerechnet die schlechtesten Beispiele erwischt habe, die mir dann den weiteren Spass an den Filmen genommen haben ("erobert Rom" steht als DVD in meiner Sammlung, es trifft also nicht die Filme generell) - aber eine einzige verdorbenen Muschel im Topf reicht halt, dass einem übel wird (bis auf Verleihnix vielleicht). Wie gesagt, je nachdem, wie die Rezensionen der Synchronfassuung ausfallen, werde ich dem neuen vielleicht mal wieder eine Chance geben.
Und es sollte schon erlaubt sein, auch in einem Fan-Forum Kritik zu äussern (was mir ein anderer Forist in einem ähnlichen Thread ja unlängst erst absprechen wollte).
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