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KleopatraKleopatra tritt zwar nur in vier Asterix-Abenteuern persönlich in Erscheinung, dafür ist die Erinnerung an sie umso nachhaltiger. Die Auftritte in den Filmen erfahren in diesem Themenbereich keine detaillierte Betrachtung.

Asterix und Kleopatra

Der Auftritt im nach der Originalreihenfolge sechsten Band ist gleichzeitig maßgebend für den Eindruck, den sie auf die Leser der Asterix-Serie hinterlässt. Nicht nur, dass sie diesem Abenteuer durch die Nennung ihres Namens im Titel der Geschichte einen Stempel aufdrückt, auch als eine der wenigen weiblichen Hauptdarsteller in der Asterix-Serie mit einer größeren "Sprechrolle" steht sie hier im Mittelpunkt des Interesses.

Schon das Titelbild ist eine Anspielung auf den Kinofilm "Kleopatra" mit Elizabeth Taylor als Cleopatra (dazu mehr in der Rubrik "Darstellungen in der Kunst"). Und gleich auf der ersten Seite zeigt Kleopatra im Beisein Cäsars ihren ganzen Stolz auf ihr Volk sowie ihr aufbrausendes Wesen. Die Herausforderung Cäsars, ob die Ägypter es schaffen, ihm innerhalb von drei Monaten einen prunkvollen Palast zu bauen, nimmt sie erbost und ohne zu zögern an, um jeden Zweifel an der Größe ihres Volkes zu entkräften. Cäsars Kommentar "Sie ist ja nett, aber sie gerät leicht in Zorn!" relativiert er mit dem Hinweis auf ihre "so hübsche Nase", die in diesem Album zum running gag wird.

Wenig später lässt sie ihren Architekten Numerobis kommen und erteilt ihm den Auftrag, binnen dreier Monate in Alexandria Cäsar einen prunkvollen Palast zu bauen. Als Herrscherin stellt sie ihm Gold in Aussicht oder - bei Nichtgelingen des Planzieles - die hungrigen Krokodile.

Kleopatras Palast für Cäsar
Kleopatras Palast für Cäsar, aus: "Mission Kleopatra", Spielfilm F 2002
Wenige Tage später macht sie Bekanntschaft mit Asterix, Obelix, Idefix und Miraculix, die der schlaue Numerobis um Hilfe bat, damit sie ihm mit den Zauberkräften des Druiden beim Bau unterstützen. Den stichelnden Cäsar im Sinn, weist sie hier nochmals auf die Krokodile hin, was Asterix und Miraculix jedoch nicht davon abhält, hier wieder die hübsche Nase der ansonsten mit einem schwierigen Charakter ausgestatteten Herrscherin zu erwähnen.

Obwohl Kleopatra von Zeit zu Zeit - ganz inkognito - die Baustelle besucht und den Fortgang überwacht, versucht Cäsar mit allen Mitteln die termingerechte Realisierung zu unterbinden. Er schickt ihr einen vergifteten Kuchen, der als ein Geschenk der Gallier überreicht wird. Der Vorkoster kommt so in den Genuss des Kuchens, wird vergiftet und Kleopatra lässt die Gallier erst aus dem Gefängnis frei, als diese durch den demonstrativen Verzehr des Kuchens und die Heilung des Vorkosters - mit Hilfe eines ihr verborgen bleibenden Gegenmittels - ihre Unschuld beweisen.

Während Cäsar schließlich noch den Palast beschießen lässt, kann Idefix Kleopatra eine Nachricht übermitteln. Wie es ihre Art ist, lässt sie nun ihrer Wut freien Lauf bis Cäsar sie um Verzeihung bittet und schwört, jetzt alles zu machen was sie wolle. Letztendlich wird der Palast rechtzeitig fertig und Numerobis wird zum Dank mit Gold überschüttet. Die feierliche Eröffnung vollzieht Kleopatra vor Ort unter den Rufen ihres Volkes und mit einem verächtlichen "Na?" in Richtung Cäsars.

Kleopatra ist verwirrt
Abb.1: Verwirrte Kleopatra, aus: "Obelix auf Kreuzfahrt", Seite 48
Schließlich überreicht sie Miraculix noch einige kostbare Manuskripte aus der Bibliothek von Alexandria, denn eine zufriedene Königin ist eine wohlgesonnene Spenderin. Zudem schenkt sie den Galliern eine persönliche Galeere für die Heimfahrt.

Der Sohn des Asterix

Der Auftritt Kleopatras in diesem Album ist eher klein, das gemeinsame Produkt einer heißen Liebesnacht mit Cäsar dagegen sehr präsent. Im Mittelpunkt dieser Geschichte steht nämlich der "Sohn des Asterix", der eigentlich der Sohn Kleopatras und Cäsars ist. Obwohl er am Ende des Albums als Ptolemäus XVI. bezeichnet wird, ist das historisch betrachtet falsch, denn als möglicher Sohn Cäsars und Kleopatras wird Ptolemaios XV. (47 v.Chr. bis August 30 v.Chr.) betrachtet. Der genannte Ptolemäus XVI. war tatsächlich der Bruder Kleopatras.

Der einzige, allerdings sehr prunkvolle, Auftritt Kleopatras klärt auf Seite 47 die Herkunft des Kindes auf, das Kleopatra selbst zum Schutz vor Brutus des Nachts vor die Hütte von Asterix legen ließ. Zum Ende spendiert sie auch das tradionelle Schlussbankett auf ihrem Schiff, das ist ja das Mindeste!

Obelix auf Kreuzfahrt

Jeweils einmal zu Beginn und am Ende dieses Abenteuers tritt Kleopatra in Erscheinung. Vor den Augen Kleopatras muss der Admiral Aquis Submersus Cäsar gestehen, dass ihm die Galeere Cäsars gestohlen worden ist. Und am Ende wohnt sie einer Veranstaltung in der Arena bei und wundert sich, dass Cäsar den Admiral zu Beginn des Abenteuers erst als Hanswurst bezeichnete und schließlich "ihm zu Ehren" eine Statue aufstelle. Eine Antwort darauf quittiert Kleopatra mit einem an den Kopf tippenden Zeigefinger (Abb.1).

Asterix und Obelix feiern Geburtstag

Zur Feier der beiden Geburtstagskinder legt Kleopatras königliche Galeere an der Küste in der Nähe des gallischen Dorfes an, gleich neben dem befestigten Römerlager Kleinbonum. Hier zieht sie wieder alle Register, weil Julius Cäsar die Einladung der Gallier abschlagen wollte. Als sie auf dessen Besuch besteht, willigt er ein, jedoch nicht ohne die Gelegenheit zu nutzen den Galliern ein besonderes Geburtstagsgeschenk zu machen.

Zum Dorf werden Cäsar und Kleopatra schließlich in einer ägyptisch anmutenden Sänfte von acht starken Männern getragen.

Weitere Erwähnungen

In anderen Asterix-Bänden findet Kleopatra in verschiedenen Szenen Erwähnung. Schon in "Asterix der Gallier" ist Cäsar auf Seite 47 sichtlich erstaunt über die gallische Kraft und gibt seiner Verwunderung entsprechend Ausdruck: "Bei Kleopatra! Man zeige mir dieses Duo, das es fertigbringt, eine ganze Garnison meiner Legionäre in Schach zu halten!". Ein schöner Hinweis darauf, dass die Königin Cäsar zumindest hier schon vom Namen nach bekannt gewesen sein dürfte, bevor er 48 vor Christus nach Ägypten reiste. Das ist auch deshalb bemerkenswert, weil nach der Comedix-Zeitliste dieses Abenteuer im Jahr 52 vor Christus spielt, unmittelbar nach der Niederlage des Vercingetorix.

In "Asterix und der Kupferkessel" behauptet einer der Schauspieler des Theaters in Condate, dass er auf Tournee in Alexandria gewesen sei und vor Kleopatra gespielt habe und dass Eleonoradus ihn nicht einfach so vor die Tür setzen dürfe. In "Der Seher" sagt Lügfix dem Zenturio Ausgus voraus, dass Kleopatra Cäsar sehr schnell vergessen und sich unsterblich in ihn verlieben würde. Und schließlich nennt der Keuchhustus-Reisefühter in "Asterix und Obelix feiern Geburtstag" interessante Reiseziele: "Wunder Ägyptens, Ägypten mit der Königin aller Königinnen. Den Galliern in bester Erinnerung. Ob das auch für Kleopatra gilt?".




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