Lügfix bzw. Lügnix wie er in späteren Auflagen, unter anderem in der Werkedition, genannt wird, ist ein gallischer Seher, der während eines Gewitters zu Beginn des Abenteuers "Der Seher" in Majestix' Hütte tritt und schnell erkennt, dass er die Naivität der Dorfbewohner zu seinem Vorteil ausnutzen kann. Er stattet sein Lager im Wald mit Hilfe der Gallier angenehm aus und im Gegenzug für positive Voraussagen wird er unter anderem von Gutemine, Majestix, Jellosubmarine, Verleihnix, Methusalix und selbst Obelix ("Ich sehe eine blonde Frau. Eine sehr schöne junge blonde Frau ... die große Krieger mit roten Zöpfen liebt ...") mit Speis und Trank ausgestattet. Nur Asterix bleibt dem Seher gegenüber skeptisch und wird schließlich auch verdächtigt diesen verjagt zu haben. Tatsächlich hat eine Patrouille des Lagers Kleinbonum unter Zenturio Gaius Ausgus den Seher festgenommen, weil er den Befehl aus Rom dazu habe.
Die Soldaten sind sich zuerst jedoch nicht einig, ob er nun ein echter oder ein unechter Seher sei. Als der Zenturio zu erkennen meint, dass der Scharlatan Lügfix ein echter Seher ist, will er dessen Fähigkeiten zu seinen eigenen Gunsten ausnutzen und hofft Cäsars Platz in Rom einnehmen zu können. Lügfix wohnt nach eigenen Angaben in Lutetia neben einer Gerberei und konnte deshalb den Galliern aus eigener Erfahrung etwas von verpesteter Luft erzählen als er sie zum Verlassen des Dorfes auffordert. Nachdem der Zenturio das Dorf eingenommen hat, ziehen jedoch tatsächlich verpestete Luftschwaden durch das Dorf und nun ist sich selbst Lügfix nicht mehr sicher, ob er nicht doch etwas über die Zukunft voraussagen könne.
Schließlich überraschen die Gallier den Seher bei ihrem Angriff auf das Römerlager und allen wird klar, dass es sich bei Lügfix um keinen echten Seher handelt. Zum Ende des Abenteuers wird er aus dem Lager geworfen und schwört, dass er mit dem Beruf des Sehers endgültig fertig sei.
Im Album "Asterix und Obelix feiern Geburtstag" kommt er zur Geburtstagsfeier in das Dorf der Gallier. Diese Tatsache ist erstaunlich, wurde er doch zum Ende des Albums "Der Seher" von Gutemine verprügelt. Zudem ist es verwunderlich, dass er dort seiner Berufung als Seher abschwor und auch als Scharlatan entlarvt wurde, im 34. Album jedoch vorauszusehen mag, dass Asterix und Obelix in der ganzen Welt berühmt werden würden. Darüber hinaus sieht er, dass ihnen sogar ein Museum gewidmet würde und es sogar eine Skulptur zu Ehren von Obelix gäbe, der als Denker weltweit respektiert und anerkannt würde. Weiter sieht er, dass die Römer mit Obelix in Zukunft ihr blaues Wunder erleben und die Götter ihm verraten würden, dass ihnen in diesem Museum ein eigener Saal gewidmet sei.
Im ersten Asterix-Realfilm "Asterix und Obelix gegen Cäsar" hat ein ähnlich seriöser Charakter mit dem Namen Lügnix einen Auftritt, der mit Hilfe der gallischen Naivität an den Goldschatz des Steuereintreibers Incorruptus gelangen möchte und vom französischen Schauspieler Daniel Prévost gespielt wird. Im Film wird er von seinen Assistenten Alkoholix und Anorechsix begleitet. Im Zeichentrickfilm "Operation Hinkelstein" hat er einen Auftritt, der dem Seher des Heftes ähnlich ist.
Im französischen Original heißt der Seher Prolix, was "der Gesprächige" bedeutet (prolixe = weitschweifig). Eine Übersicht über alle namentlich bekannten männlichen Charaktere der Asterix-Serie und -Filme bietet der Themenbereich "Männer".