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Asterix erobert Rom
Frankreich 1975
Inhalt | Kritik | Medien zum Film
Länge: 82 Minuten
Regie: René Goscinny und Albert Uderzo, Henri Gruel, Pierre Watrin
Drehbuch: Rene Goscinny, Albert Uderzo, Pierre Tchernia
Musik: Gérard Calvi
Produktionsfirma: Dargaud, Les Productions René Goscinny, Studio Idefix, José Dutillieu (Überwachung)
Soundeffekte: Henri Gruel
Technischer Leiter: Jacques Leroux
Premiere in Deutschland: 12.3.1976 (Wiederaufführungen in folgenden Jahren: 1982 und 1985)
FSK: 6 Jahre
- Erzähler: Joachim Cadenbach
- Asterix: Hans Hessling
- Obelix: Edgar Ott
- Miraculix: Arnold Marquis
- Majestix: Wolfgang Völz
- Julius Cäsar: Siegfried Schürenberg
- Gaius Pupus: Dieter Kursave
- Erwürdige des Gipfels: Knut Hartwig
- Bombastik: Toni Herbert
- Mannekenpix: Erich Fiedler
- Zenturio: Gerd Holtenau
- Portier: Joachim Cadenbach
- Priesterin: Beate Hasenau
- Erzähler: Andreas Neumann
- Asterix: Michael Habeck
- Obelix: Michael Brennicke
- Miraculix: Toni Berger
- Majestix: Norbert Gastell
- Julius Cäsar: Joachim Höppner
- Gaius Pupus: Jakob Riedl
- Erwürdige des Gipfels: Günter Wolf
- Bombastik: Michael Rüth
- Mannekenpix: Walter von Hauff
- Zenturio: Hartmut Neugebauer
- Portier: Manfred Schmidt
- Priesterin: Marion Hartmann
Inhalt
Um die Sache mit dem widerspenstigen Dorf ein für allemal zu klären, wettet Caesar mit Majestix um seinen Lorbeerkranz und die Macht über das römische Imperium, daß dessen Gallier an einer abgewandelten Fassung der zwölf Aufgaben des Herakles scheitern werden. Mit einer kräftigen Dosis Zaubertrank ausgerüstet, machen sich Asterix und Obelix unter dem wachsamem Auge des Schiedsrichters Gaius Pupus an die Arbeit.
Nachdem sie den üherschallschnellen Sprinter Merinos, den Speerwerfer Kermes und den teutonischen Ringer Bombastik bezwungen haben, verfällt Asterix beinahe den Versuchungen der Freudeninsel, bis ihn der hungrige Obelix aus seiner Verzückung reißt, als ihm die Priesterinnen kein Wildschwein servieren. Kurz darauf schlagen sie den Hypnotiseur Iris mit seinen eigenen Waffen. Im Restaurant des Mannekenpix vertilgt Obelix ein Riesenmahl und anschließend auch gleich noch eine wilde Bestie. Der Versuch, aus einem riesigen Verwaltungsgebäude ein bestimmtes Formular zu besorgen, treibt beide beinahe in den Wahnsinn, bis Asterix das System durch völlig unsinnige Formularanforderungen durcheinanderbringt. Auf einer unsichtbaren Hängebrücke überqueren sie einen krokodilgefüllten Abgrund, auf einem hohen Berg beantworten sie das Rätsel eines Alten Mannes, und auch die Geister auf dem Spukfeld stören sie nur geringfügig in ihrem Nachtschlaf. In der Arena des Kolosseums treffen Asterix und Obelix dann wieder auf ihre gallischen Freunde.
Ohne große Mühe besiegen sie gemeinsam die Gladiatoren und wilden Tiere. Der geschlagene Caesar dankt ab und zieht sich zu seiner Cleopatra zurück, während die Gallier die Herren des römischen Reiches werden.
Kritik
Der dritte Film stellt eine Besonderheit dar: Er wurde nicht nach einer Comic-Vorlage animiert, sondern basierte auf einem eigenen Drehbuch. Dieser Umstand ist zugleich ein Vorteil und der Nachteil des Films. Vorteilhaft ist sicherlich, dass man unabhängig von einer 48-seitigen Vorlage arbeiten konnte um einen eigenen Handlungsstrang zu kreieren, der nicht künstlich durch Tanzeinlagen oder andere "Einfälle" gestreckt werden musste. Die Geschichte an sich entwickelt sich logisch, obwohl die 12 Prüfungen, die an die Aufgaben von Herakles erinnern sollen, stets nach gleichem Muster ablaufen. Die Helden meistern jede neue Aufgabe mit zunehmender Leichtigkeit, was leider schnell an Reiz verliert. Die einzelnen Aufgaben an sich beinhalten schöne Gegenwartsanspielungen wie der aufgeblasene französische Beamtenapparat im "Haus der Verrückten" oder die Waschmittelwerbung. Selbst Anspielungen für Kenner sind gut versteckt, wie die kurze Sequenz mit der Darstellung der Comicfigur des Indianers "Umpah-Pah" von Uderzo und Goscinny. Nachteilig ist, dass man von einem Abenteuer, das nicht auf einem Comic basiert, ein wenig den feinen Humor und die Anspielungen erwartet, die die gedruckten Abenteuer zu einem Erfolg gemacht haben. Bei Adaptionen von Alben geht man von einer comichaften Seichtigkeit aus, bei dieser Eigenkreation habe ich mehr erwartet.
Die Synchronisation im Hauruck-Stil entspricht der Qualität vieler Zeichentrickfilme aus den siebziger Jahren, es sollte eben doch "nur" Unterhaltung für die Kleinsten sein und bitte keinem besonderem künstlerischen Anspruch genügen. Dass am Ende im Angesicht der gallischen-göttlichen Überlegenheit Cäsar sogar abdankt und den Lorbeerkranz Majestix überlässt, damit dieser die Regenschaft über das römische Reich übernimmt, ist ein kleiner schwarzer Fleck auf der im großen und ganzen unterhaltsamen Weste des Films.
Wer im Zeichentrickfilm neben der überdeutlichen Satire hintersinnige Wortspiele oder gar den feinen Humor der Asterix-Hefte vermutet ist hier fehl am Platze. Den besonderen Reiz verdankt der Film einzig und allein der Besonderheit im Asterix-Universum, nämlich der bereits eingangs erwähnten Geschichte, die (zurecht) niemals Eingang in die gedruckte Asterix-Serie gefunden hat.
- VHS Video: Sprache: Deutsch, HiFi Sound, PAL, Laufzeit: 82 Minuten, [Verfügbarkeit prüfen]
- DVD: Format: Dolby, PAL, Surround Sound, Sprachen: Deutsch (Dolby Digital 1.0, Mono), Bayerisch - Mono (Dolby Digital), Französisch (Dolby Digital 1.0, Mono). Bildformat: 4:3, 1.66:1; DVD Features: Untertitel: Französische Fassung wahlweise mit dt. UT, PC-Spiel "Asterix - Streit um Gallien", Mitwirkende und Sprecher der bayerischen Fassung, Trailer, [Verfügbarkeit prüfen]
- DVD-Box: Die ersten drei Asterix-Filme "Asterix der Gallier", "Asterix erobert Rom" und "Asterix und Kleopatra", technische Angaben wie Single-DVD, Artikeldetails bei Comedix
- DVD-Collection 2004, die ersten sieben Asterix-Zeichentrickfilme in einer Box, Artikeldetails bei Comedix
- Jubiläumsedition 2009, die ersten sieben Asterix-Zeichentrickfilme in einer Box, Artikeldetails bei Comedix
- Serie zum Film: 12 bändige Reihe von Pestalozzi im Format 17x17 cm, Artikeldetails bei Comedix
- Sammelalbum für 200 Bilder, Artikeldetails bei Comedix
- Buch zum Film: Offizielles Filmbuch vom Verlag DELTA Verlagsgesellschaft mbH, Artikeldetails bei Comedix
- Filmprogramm: Informationen zum Film, Artikeldetails bei Comedix
- Bericht in der Zeitschrift Cinema (Ausgabe 1/1976 und 6/1982)
- Comic zum Film: "Les 12 Travaux d'Asterix" (12 Prüfungen für Asterix), erschienen im Magazin Comixene