Julius Cäsar (100 v.Chr. - 44 v.Chr.) ist in der Asterix-Serie in den Filmen wie in den Heften der große Widersacher der unbeugsamen Gallier. Wie in der Antike als römischer Staatsmann und Feldherr versucht er mit vielen, letztendlich erfolglosen Mitteln, das gallische Dorf dem römischen Imperium einzuverleiben. Er versucht unter anderem das Dorf der Gallier zu entzweien ("Streit um Asterix"), das Dorf in die römische Gesamtheit zu integrieren ("Die Trabantenstadt") oder andere, romtreue gallische Häuptlinge gegen sie aufzuhetzen ("Der Kampf der Häuptlinge").
In unterschiedlichen Asterix-Abenteuern wird immer wieder Bezug auf seine militärischen Schlachten genommen. Beispielsweise die siegreiche Schlacht Cäsars gegen die Anhänger von Pompejus am 6. April 46 v.Chr. bei Thapsus, auf die auf den Seiten 44 bis 54 des Asterix-Albums "Asterix als Legionär", Bezug genommen wird. Doch er ist nicht nur für seine Schlachten, sondern auch für seine Zitate (z.B. "Veni, vidi, vici") berühmt und trägt einen Lorbeerkranz, den er aber in "Die Lorbeeren des Cäsar" gegen einen Kranz aus Fenchel eintauschen muss. Im Album "Der Sohn des Asterix" wird der gemeinsame Sohn mit Kleopatra in den Mittelpunkt des Geschehens gerückt, der allerdings seinem Ziehsohn Brutus nicht gelegen kommt.
In seiner luxuriösen Zweitresidenz Mea requies (= Meine Zuflucht), an deren Eingang ein Schild auf die Wachhunde aufmerksam macht, wird Cäsar auf Seite 13 des Albums "Streit um Asterix" der als Geheimwaffe bezeichnete Destructivus vorgestellt. Sein Werk "Der gallische Krieg" wird in "Der Papyrus des Cäsar" thematisiert. Hier versucht Cäsar das gallische Widerstandsnest, das ein Fleck auf seiner weißen Erobererweste darstellt, auszuklammern, was ihm wegen Polemix nur leidlich zu gelingen scheint. Und in "Asterix in Italien" tritt er sogar als Wagenlenker beim Wagenrennen "Transcaliga" auf, nachdem sein Favorit Caligarius die Segel gestrichen hat und deshalb seinen Ruhm nicht mehren kann.
Im Abenteuer "Die Tochter des Vercingetorix" beauftragt Julius Cäsar den Arverner Miesetrix die Tochter des Vercingetorix, Adrenaline, und den Wendelring, den sie von ihrem Vater erhalten hat, zu ihm zu bringen. Bei Adrenaline erhoffte er sich, sie zu einer Römerin erziehen zu können und so zu seiner Tochter zu machen, damit die Schmach für die Arverner noch größer würde. Dass sich letztendlich dieser Plan nicht umsetzen ließ, nimmt Cäsar auf der letzten Seite des Albums relativ gelassen.
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Natürlich spielt Julius Cäsar auch in den Kinofilmen eine besondere Rolle. In den Realfilmen wird er jeweils von einem anderen Schauspieler dargestellt. In "Asterix und Obelix gegen Cäsar" wird der Charakter sehr treffend vom deutschen Schauspieler Gottfried John interpretiert (kleines Bild rechts), in "Mission Kleopatra" schlüpft Alain Chabat, der auch das Drehbuch schrieb und gleichzeitig Regie führte, in diese Rolle und im Film "Asterix bei den Olympischen Spielen" tritt der französische Schauspieler Alain Delon vor die Kamera (ganz rechts).
Alain Delon parodiert als Cäsar gleich zu Beginn seines Auftrittes seine vielfältigen Rollen die er als Schauspieler verkörperte. In einem Text, den er zu sich selbst vor dem Spiegel sagt, spielt er auf verschiedene Filme an, in denen er mitspielte. Schon im ersten Satz seiner ersten Szene "Cäsar altert nicht, er reift" nimmt sich der 70-jährige Alain Delon selbst auf die Schippe, weil ihm seine inzwischen mehr als 50-jährige Erfahrung im Film kaum anzusehen sind. Mit sich selbst redend fasst er zusammen: "Er hat alles erreicht, alles erobert: Der Leopard (ein Film mit Alain Delon aus dem Jahre 1963), der eiskalte Engel (1967), niemand trotzt ihm, weder Rocco und seine Brüder (1960), noch der Clan der Sizilianer (1969), er fürchtet weder Tod noch Teufel (Sie fürchten weder Tod noch Teufel (1966)".
In diesem Film trachtet ihm sein Ziehsohn Brutus unter Mithilfe des Erfinders Vielverdrus auch ständig nach dem Leben. Cäsar erwähnt, dass ihn Brutus' kulinarische Geschenke bereits 47 Vorkoster gekostet hätten, weil sein Ziehsohn ihn umbringen wolle. Auch die vergifteten kernlosen Oliven scheinen Cäsar zu recht nicht geheuer zu sein. Als dann der Leopard die Olive probiert und daran stirbt, zitiert Alain Delon einen weiteren seiner Filme: "Endstation Schafott" (1973).
Schließlich entscheidet Cäsar während der Olympischen Spiele, dass wegen der von Brutus recht großzügig ausgelegten Regeln der bisherigen Wettbewerbe ein Wagenrennen die Entscheidung über den Gesamtsieger der Olympischen Spiele bringen solle.
Im Film "Asterix und Obelix: Im Auftrag Ihrer Majestät" wird Cäsar durch den Schauspieler Fabrice Luchini dargestellt (Abbildung links unten). Dort nutzt er für seinen Angriff auf Britannien die Angewohnheit der Briten, pünktlich um fünf Uhr nachmittags ihr heißes Wasser zu trinken und dafür alles stehen und liegen zu lassen.