Andeutungen auf den Kaiser der Franzosen finden sich in einigen Asterix-Bänden, auch wenn dessen Name natürlich nicht genannt wird. Schon im Album "Asterix und Kleopatra" wird ein Zitat Napoleons parodiert, das dieser beim Anblick der Pyramiden in Ägypten ausgesprochen hat. Auf Seite 23 sagt nämlich Miraculix zu Obelix: "2000 Jahre blicken von diesen Pyramiden auf uns herab, Obelix!" Eine weitere Reverenz an den Kaiser darf auch die von Osolemirnix an Prätor Crassus Vampus gerichtete Feststellung in "Asterix auf Korsika" gewertet werden: "Ein Kaiser, den die Korsen akzeptieren, muß Korse sein!".
Weitere Andeutungen in den Heften:
- Im Abenteuer "Asterix auf Korsika" (Seite 38) nennt Osolemirnix die sich formierenden korsischen Rebellen eine "Große Armee", in Anlehnung an die "Grande Armée" des Rußlandfeldzuges.
- Bildlichen Bezug hierzu enthält auch "Asterix bei den Belgiern" auf Seite 39: Das Gemälde "Campagne de France" aus dem Jahr 1864 von Jean Louis Ernest Meissonier, das Napoleons Rückzug nach Paris zeigt, hat deutliche Ähnlichkeit mit der in der Gegenüberstellung abgebildeten Szene im Asterix-Band, wie die beiden Bilder auf der linken Seite beweisen.
- Auch die erste Zeichnung auf Seite 44 im gleichen Abenteuer zeigt eine gewisse Ähnlichkeit auf eine zeitgenössische Darstellung (Bilder rechts außen). In der einbändigen Ausgabe des "Asterix-Lexikon" von 1999 erwähnt, ist diese Anspielung jedoch nicht direkt überliefert, sondern vermutlich nur unter dem Einfluss des Bildes entstanden.
- Das Bild rechts oben zeigt einen Patienten des Druiden Amnesix in "Der Kampf der Häuptlinge", der mit der typischen Kopfbedeckung und der Hand im Rock eine bekannte Pose Napoleons einnimmt.
- Als der Seher Lügnix im Album "Asterix und Obelix feiern Geburtstag" in die Zukunft schaut und behauptet, dass es Asterix und Obelix noch weit bringen würden, so sieht er ein Museum, das ihnen gewidmet sei. Auf Seite 49 ist dabei ein Bild von Julius Cäsar zu sehen, der auf dem Rücken eines levierenden Pferdes sitzt.
Das rechts abgebildete Gemälde ist eine Adaption des 1800 entstandenen Bildes "Bonaparte beim Überschreiten der Alpen am Großen Sankt Bernhard" des französischen Malers Jacques-Louis David (1748-1825). Das etwa 265 x 230 cm große Bild zeigt Napoléon Bonaparte der auf einem Pferd sitzt, während im Hintergrund seine Soldaten Kanonen einen schmalen Gebirgspass hinauf ziehen. In der Adaption von Albert Uderzo werden stattdessen Onager bewegt. Im Original steht auf dem Stein im Vordergrund "BONAPARTE", in der Kopie der Name des römischen Kaisers.
In diesem Zusammenhang sagt Methusalix, als der Seher die Behauptung aufstellt, dass in einem gallischen Museum auch Julius Cäsar mit diesem Gemälde zu Ehren kommen würde, dass eher ein Korse Kaiser werden würde, als dass der alte Julius in ein gallisches Museum gehöre.
Der Kaiser der Franzosen (1804-1814/15 ) wurde am 15. August 1769 in Ajaccio auf Korsika geboren. Mit Spanien angefangen (1808), setzte eine Welle nationaler Erhebungen und der Neuorganisation gegen die Herrschaft Napoleons ein (u. a. preußische Reformen seit 1807, Krieg Österreichs 1809). Es folgten später der Fall von Paris, die Absetzung durch den Senat, die Abdankung Napoleons in Fontainebleau und seine Verbannung nach Elba (1814). Die Episode der „100 Tage” nach der Rückkehr Napoleons von Elba (1. 3. 1815) endete mit seiner Niederlage in der Schlacht von Waterloo (18. 6.) und seiner Internierung auf Lebenszeit auf St. Helena, wo er am 5. Mai 1821 starb.
Alle Anspielungen auf Persönlichkeiten in der Asterix-Serie sind im Themenbereich Karikaturen zusammengefasst.