In der Antike war die Orgie (griechisch: órgia = heilige Handlung) die Bezeichnung für eine ekstatische Begehung in den Mysterienkulten. Im übertragenenen Sinne steht Orgie für "ausschweifendes Gelage" oder allgemein für "Ausschweifung". Orgien werden in mehreren Asterix-Abenteuern thematisiert.
Natürlich stechen dabei die Abenteuer "Asterix und der Kupferkessel" und "Asterix bei den Schweizern" dabei ganz besonders heraus. Im erstgenannten Album findet die erste Erwähnung jedoch noch nicht im Theater statt, sondern bereits auf dem Markt von Condate erkundigt sich eine Kundin bei einem Schlachter nach einer Hammelkeule für eine Orgie von 15 Personen. Die bekannteste Szene folgt schließlich auf Seite 29, als ein Schauspieler den Text "Orgien! Orgien! Wir wollen Orgien!" während seiner Proben und später auch in der Aufführung im Theater von Eleonoradus verwendet.
In "Asterix bei den Schweizern" werden die Orgien tatsächlich und in opulenten Bildern zelebriert. Im Palast des Statthalters von Condate, Agrippus Virus, findet auf Seite 8 eine ganz besonders schmutzige Orgie statt. Selbstverständlich lässt er seine Orgien demnach auch vom großen Fellinius inszenieren, wobei die anwesenden Damen es nicht vermeiden, ihre Gesichter mit Lippengrün zu entstellen. Dieser römische Ausgleich zum Alltag, meist mit Gesang und ausgiebigen Schlemmereien (z.B. in Auerochsenfett gebratene Schweinskaldauen (Vormagen von Wiederkäuern) mit Honig, Bärenblutwurst, gefüllte Giraffenhälse) kommt selbstverständlich ohne das umständliche Öffnen der Fenster aus - Frischluft ist unerwünscht.
Selbst im sauberen Helvetien gibt es Orgien, dort jedoch mit geschmolzenem Käse, bei dem besondere Sitten herrschen: wer sein Brotstückchen im Käse verliert erhält beim ersten Mal fünf Stockhiebe, beim zweiten Mal zwanzig Peitschenhiebe und beim dritten Mal wird er mit einem Gewicht an den Füßen in den See geworfen - so geschieht es mit Gaius Infarctus auf Seite 24. Das Rezept für ein Käsefondue gibt es übrigens auch hier im Asterix-Archiv.
Weitere Nennungen von Orgien in den Asterix-Bänden finden sich in ...
- "Streit um Asterix": Dort kommen Seeleute auf Seite 9 in Streit, weil angeblich der Ausguck besessen hat zu behaupten, dass deren Frauen an Orgien teilnehmen würden, während sie auf See sind.
- "Die Trabantenstadt": Auf der Marmortafel in Heftmitte werden die Vorzüge eines Lebens in der Trabantenstadt erklärt. Dabei wird auch ein fiktiver Tagesablauf geschildert, wo man den Abend bei Zirkusspielen verbringen oder einfach eine kleine Orgie mit den Nachbarn machen könne.
- "Die Lorbeeren des Cäsar": Dort findet es Alpaga Überflus ganz vorzüglich, dass sie von Asterix und Obelix nachts aus dem Bett gescheucht werden, da sie dabei daran erinnert würde, dass sie doch wieder mal eine Spontanorgie feiern könnten, wie damals, als sie noch jung waren.
- "Obelix GmbH & Co. KG": Dort klagt Julius Cäsar seine Berater an, dass sie von ihrem Gold und den Orgien dekadent geworden seien.