Einleitung | Methoden | Rahmen Teil 1 / Teil 2 | Sprechblasen Teil 1 / Teil 2
Zusammenfassend werden in diesem Bereich die verschiedenen Methoden der Sprechblasen und deren Bildsprache erläutert. Daneben auch in der Übersicht die Panels, die von den Autoren René Goscinny und Albert Uderzo für besondere Zwecke verwendet wurden. So gibt es zum Beispiel Panels, die komplett weiß (im Nebel) oder schwarz (bei Nacht) sind.
Zum Vergleich die normale Schriftform für normal gesprochene Texte in den Asterix-Abenteuern. | Asterix und der Kupferkessel, Seite 5 |
Gedanken werden in der Regel in normaler Schriftgröße dargestellt (denn selten denkt man schreiend). Dabei ist die Sprechblase deutlich wolkiger als die normale Sprechblase und die Verbindung vom Denker zu seinem Text wird mit mehreren Wölkchen hergestellt. | Der Seher, Seite 13 |
Lautes Sprechen und Schreien im Falle eines Wutanfalls oder als Ausruf wird der Text fett und deutlich größer geschrieben. Oftmals breitet sich die Schrift dabei über den Rand der Sprechblasen oder gar das Panel selbst hinaus aus. Ausrufe, die von mehreren Personen gleichzeitig gerufen werden, werden oftmals gar nicht mehr innerhalb einer Sprechblase dargestellt. | Asterix in Spanien, Seite 18 |
Im Gegensatz zum Schreien wird das Flüstern mit kleinerer Schrift dargestellt. Unterstrichen wird das Flüstern auch dadurch, dass die Sprechblase trotzdem die normale Größe hat.. | Asterix bei den Briten, Seite 27 |
Fragezeichen und Ausrufezeichen werden verwendet, um große Verwunderung und/oder Überraschung darzustellen. Meist alleine verwendet, sind sie in der Kombination als Darstellung eines völligen Unverständnisses einer Situation zu bewerten. | Asterix und der Kupferkessel, Seite 10 |
In neueren Bänden werden neben den normalen Frage- und Ausrufezeichen zur Steigerung einer Überraschung vergrößerte, zerbrochen dargestellte Fragezeichen und Ausrufezeichen verwendet. | Obelix auf Kreuzfahrt, Seite 20 |
Eine neben dem Fettdruck verwendete Form des überraschenden Schreis ist die Gestaltung der Sprechblase nicht in ihrer gewöhnlich ruhigen und gleichmäßigen ovalen Form, sondern in einer spitzen, mit Zacken versehenen unruhigen Darstellung. | Asterix als Legionär, Seite 12 |
Eine Verbindung von Panik und Entsetzen wird mit einer zackig-schwammigen Sprechblase dargestellt. Die besondere Tonlage mit einem entsetzen Augenaufschlag wird durch einen großen, umrandeten Text dargestellt. Ungewöhnlich dabei sind die nicht ausgefüllten Buchstaben, die ähnlich der in Panik aus dem Gesicht gewichenen Farbe farblos wirken. | Das Geschenk Cäsars, Seite 11 |
Ähnlich wie beim Schrei wird bei einem Wutanfall auch aus der ovalen Sprechblase eine besonders zackige Variante. Zusammen mit dem bei einem Schrei üblichen fetten und großen Schrift und der eindeutigen Körperhaltung des Charakters ist der Jähzorn deutlich zu erkennen und wird mit der Symbolik der Sprechblase entsprechend verstärkt. | Der Seher, Seite 22 |
Wenn ein Ausruf nicht mehr einer oder mehreren Personen zugeordnet werden kann, wird eine Sprechblase ohne festen Rand verwendet. Für den kollektiven Ruf einer Gruppe liegt die Sprechblase dann locker über der Szene. | Asterix bei den Olympischen Spielen, Seite 39 |
Liegen die Nerven blank und die Stimme soll zitternd klingen, wird unter Umständen wackeliges Handlettering verwendet. Eine nervöse Stimmung wird damit unstet und unsicher dargestellt. Unterstützt wird diese Szene noch mit einer wolkigen Sprechblase ohne den üblichen ovalen Rand. | Asterix und der Kupferkessel, Seite 12 |
Ähnlich der zuvor abgebildeten Szene wird auch Angst mit zittriger Schrift dargestellt. Allerdings wird hier die Sprechblase nicht mehr nur wolkig und klar umrissen, sondern als unterstützendes Element ebenso zittrig gezeichnet. Mit der Gesichtsfarbe und der Körperhaltung des Charakters eine sehr einprägsame Gefühlsregung. | Die Trabantenstadt, Seite 20 |
Entsprechend der körperlichen Verfassung wird Übelkeit und Unwohlsein mit einer sehr undefinierbaren Form der Sprechblase bildlich unterstützt. Das flaue Gefühl in der Magengegend, verstärkt durch die Gesichtsfarbe des Protagonisten, entspricht dem wolkigen Aussehen der Sprechblase. | Der Seher, Seite 31 |
Unterkühlte Distanziertheit kann man wohl kaum besser darstellen, als es in der nebenstehenden Abbildung geschehen ist. Die frostige Atmosphäre der beiden Rivalinnen wird nicht durch nur an Eisblöcke erinnernde Sprechblasen dargestellt, sondern noch verstärkt durch leichten Schneefall und das sichtbar hochnäsige Auftreten der beiden Darstellerinnen. | Das Geschenk Cäsars, Seite 18 |
Eine der herausragendsten Methoden zur bildhaften Darstellung der Sprechblasen der Asterix-Serie ist die Verfärbung der Sprechblasen im Zusammenhang mit dem Auftritt des Zwietrachtsähers Destructivus. Überall, wo er auftaucht, färbt sein vor Missgunst grünes Gesicht auf die Umgebung ab. | Streit um Asterix, Seite 6 |
Besonders anbiedernde oder aufgesetzte Freundlichkeit, die einen weichen und deeskalierenden Unterton darstellen soll, wird mit Blumen in der Sprechblase dargestellt. Die Blumen symbolisieren hierbei Harmonie und einschmeichelnde Worte. Unter Umständen ist diese vorgeschobene Freundlichkeit aber deutlich ironisch eingefärbt, um dem Gesprächspartner kurz danach mit aller Deutlichkeit die Meinung sagen zu können. | Asterix in Spanien, Seite 13 |
Ein einschmeichelnder Unterton wird mit rotem Text in der Sprechblase dargestellt. Besonders steht dies im Widerspruch mit dem nächsten Bild in dem ... | Obelix GmbH & Co. KG, Seite 27 |
... ein schnippisches Verhalten mit giftigem Unterton in grünen Lettern beschrieben wird. Da diese beiden Methoden nur und einzig in diesem Abenteuer vorkommen, mag man nicht davon ausgehen, dass dies allgemeingültige Darstellungen der beschriebenen Verhaltensweisen in der Asterix-Serie sind, sondern situationsbezogen Verwendung gefunden haben. | Obelix GmbH & Co. KG, Seite 28 |
Schwierig wird die Methode zur Darstellung einer besonderen Tonlage - hier der "Fistelstimme" des verkleideten Römers als Amme. Schließlich scheint die einfachste Möglichkeit gewesen zu sein, diese Tonlage entsprechend dem Text voranzusetzen. | Der Sohn des Asterix, Seite 31 |
Sprachen anderer Völker werden mit entsprechend gezeichneten Buchstaben dargestellt. Diese Darstellung unterstreicht zumeist auch die Tatsache, dass die anderen Personen diese Sprache nicht beherrschen und entsprechend einen Übersetzer benötigen. Dieser Umstand kommt sowohl bei der Schrift der Goten als auch bei der Symbolschrift der Ägypter zum Tragen. Die Sprache der Griechen dagegen wird dagegen von den Galliern verstanden (siehe Bild). | Asterix als Legionär, Seite 18 |
Gewalttätige Szenen werden gerne hinter symbolischen Vorhängen oder Sternen versteckt, schließlich handelt es sich um einen Comic, wo Tod und Verletzungen keine ernsthafte Rolle spielen sollen. Mit diesem Anspruch kokettiert die Asterix-Serie mehrmals und entsprechend wird unter anderem der "Mantel der Liebe" über diese Szenen gelegt. | Asterix bei den Belgiern, Seite 23 |
Eine Art der besonderen Darstellung einer Szene ist das komplette Unterlegen einer Szene mit grauer Farbe, was in diesem Beispiel den berühmt-berüchtigten Nebel in Britannien darstellen soll. Bemerkenswert dabei ist, dass die Sprache natürlich trotzdem dargestellt wird. | Asterix bei den Briten, Seite 19 |
Auf das Minimalistische reduziert präsentiert sich Nebel auch auf eine weiße Fläche. Neben der rechts dargestellten Szene wird auf der gleichen Seite auch ein Panel dargestellt, das gänzlich ohne Text, also nur weiß ist. | Die große Überfahrt, Seite 5 |
Besondere Pointen werden in einer komplett schwarzen Szene möglich, die dementsprechend natürlich bei Nacht spielt. | Asterix bei den Schweizern, Seite 25 |