Einleitung | Methoden | Rahmen Teil 1 / Teil 2 | Sprechblasen Teil 1 / Teil 2
Oftmals unbemerkt vom Leser haben die Autoren in mehreren Abenteuern kleine panelüberschreitende Szenen eingebaut, die den vorgefertigten Rahmen des Panels sprengen. Da sich daraus manchmal kleine Bildwitze ergeben, folgt hier nun in chronologischer Reihenfolge der deutschen Erscheinungsweise die Panele in den Bänden 1 bis 20, die diese vorgefertigte Comic-Form nicht einhalten. Erwähnt werden auch Bilder, die keinen Rahmen haben, weil so die Comic-Erzählung aufgelockert werden soll, in dem diese Szene damit herausgestellt wird. Ausserdem fliessen Szenen mit ein, in denen die Figuren den Rahmen des Panels in die Handlung mit einbeziehen, in dem sie sich zum Beispiel daran anlehnen. Die Abenteuer 21 bis 39 werden im zweiten Teil dieser Seite weitergeführt.
Unerwähnt bleiben Überschneidungen und Überlappungen von Sprechblasen und Textkästen über den Rahmenrand hinaus. Denn oft werden Sprechblasen im Vergleich zum Panel überdimensional groß dargestellt, um einen sehr laut gesprochenen Text oder laute Geräusche bildlich darzustellen.
Unter anderem folgende Körperteile oder Gegenstände ragen in den Asterix-Abenteuern über den Rand hinaus: 7 Arme, eine Axt, zwei Bärte (bzw. deren Haare), zwei Statuen (eine davon die von Cäsar höchstpersönlich), ein Beil, 8 Ellenbogen, 7 Finger, 4 Flügel, 12 Füße, eine Gallionsfigur, ein Segel, Gutemine, Haare, 25 Hände, 12 Helme, je 3 mal Asterix selbst und seine Helmflügel, das Horn eines Auerochs, 9 Hinkelsteine, 2 mal das Teile des Seeungeheuers Fafnie (ja, es ist auch sehr groß!), 2 mal Idefix' Schwanz und einer des Marsupilami, Fuß und einmal komplett, 2 Kinne, ein Knie, 5 Köpfe, ein geschossener Kürbis, 2 Legionäre, 3 Nasen, 3 mal Obelix' Hinterteil und 1 mal dessen Hand, 2 Ohren, dreimal das Piratenschiff, 3 Piratenflaggen, eine Peitsche, 2 Pferdeköpfe, ein Huf eines Pferdes, eine Rakete, eine Ramme, eine Schulter, 1 Sklave, 4 mal ein Teppich, ein Turban, 3 Umhänge, ein undefinierbarer Vogel, eine Taube und ein Schwarm Möwen, ein Wagen, 3 Wildschweine, ein Zeigefinger, ein Zopf, ein Trinkhorn, jeweils ein Mal Methusalix' und Mac Robiotics Stock, je ein Mal Troubadix' und Majestix' Umhang, ein Brief, ein großer Schneeball, das Baumhaus von Troubadix, einige Schwarze Gedanken und das Buch des Keuchhustus-Reiseführers.
I - Asterix der Gallier
Abbildung 2, Asterix der Gallier, Seite 9 |
Abbildung 3, Asterix der Gallier, Seite 19 |
Abbildung 4, Asterix der Gallier, Seite 21 |
Abbildung 1, Asterix der Gallier, Seite 15 |
Generell wird diese Art der Darstellung verwendet, wenn man - ähnlich wie in Filmen - an einen Charakter oder eine Szene heranzoomt und mit der Totalen die Aussage dieses Panels in das Zentrum der Aufmerksamkeit des Lesers holen will. So wird zum Beispiel Caliguliamix' Erkenntnis über die dauerhafte Bewaffnung aller Gallier (selbst der Kinder) in dieser Weise auf Seite 14 dargestellt und sein auf Seite 15 an den Leser geflüstert gerichtete Annahme, dass das nicht mit rechten Dingen zugehe und ein Geheimnis hinter dieser Kraft stecken müsse.
Auf Seite 15 ragt der Hinkelstein von Obelix deutlich aus dem Bild heraus, dabei wird dessen Größe schon durch diese Darstellung demonstriert (Abbildung 1).
Abbildung 5, Asterix der Gallier, Seite 37 |
Das schnelle und ausuferne Wuchern von üppigem Haarwuchs wird auf Seite 37 wird zeichnerisch durch die wortwörtlich überquellenden Haare versinnbildlicht (Abbildung 5 links).
II - Asterix und Kleopatra
Ausschließlich um Sprechblasen und die damit gesprochenen Texte in einem Panel unterzubringen, wurden die üblichen Rahmen der einzelnen Szenen aufgehoben. Bei keinem Bild wird diese Maßnahme verwendet, um die Szene selbst hervorzuheben.
III - Asterix als Gladiator
In diesem Abenteuer gibt es wieder keine Szene, die über den Rahmen des Panels hinausgeht. Zwar wird auf mehreren Bildern ohne Rahmen eine Szene, ein Charakter oder ein Text in den Mittelpunkt gezogen, aber ansonsten bietet der Band keine kuriosen Überraschungen.
IV - Der Kampf der Häuptlinge
Abbildung 6, Der Kampf der Häuptlinge, Seite 12 |
V - Die goldene Sichel
Abbildung 7, Die goldene Sichel, Seite 5 |
VI - Tour de France
Abbildung 8, Tour de France, Seite 43 |
Abbildung 9, Asterix und die Goten, Seite 43 |
VII - Asterix und die Goten
In diesem Abenteuer wird auf Seite 19 eine gewalttätige Szene gütiger Weise nicht im Detail gezeigt. Das Panel zwischen dem Angriff von Asterix und Obelix auf die beiden Legionäre, deren Kleidung sie stehlen wollen, und dem Ausziehen derselben beinhaltet nur phonetische Anspielungen auf die Schläge der Gallier (Piff! Paff! Bumm! Klatsch!) und eine entsprechende Sternen-Symbolik, ähnlich der bereits in Abbildung 6 gezeigten.
Ob der Platz einfach nicht gereicht hat oder der fliegende Gote ganz bewusst durch die Autoren etwas aus dem Panel herausgehoben wurde? Auf jeden Fall wird die Wache des Chefs der Goten durch den heranstürmenden Cholerik über den Vorhang zurück geschlagen und unterbricht dabei mit seiner Hand den Rahmen der Szene (Abbildung 9).
VIII - Asterix bei den Briten
Abbildung 10, Asterix bei den Briten, Seite 30 |
Abbildung 11, Asterix bei den Briten, Seite 38 |
Abbildung 11 zeigt einen Spieler von Durovernum, der beim Spiel gegen Camulodunum den Anstoß des Kürbis tritt, nachdem der Druide Schiedsrichter das Signal gegeben hat. Offensichtlich hat der Kürbis eine solche Dynamik, dass er in Richtung des Betrachters fliegt und diese Bewegung durch eine Unterbrechung des Panelrahmens verstärkt werden soll.
IX - Asterix und die Normannen
Abbildung 12, Asterix und die Normannen, Seite 12 |
Abbildung 13, Asterix und die Normannen, Seite 33 |
Mit der tatkräftigen Unterstützung von Obelix fliegt Grautvornix in hohem Bogen aus dem Fenster seines Zimmers (Abbildung 12), um ein Bild später recht unsanft zu Füßen des Druiden Miraculix zu landen, der meint, dass er schon lange niemanden mehr so schön habe aus dem Bett steigen sehen. Während des unkontrollierten Fluges hat Grautvornix offensichtlich so viel Schwung, dass er mit seinem Fuß über den Rand des Bildes hinausfliegt.
Ein dynamischer Obelix begibt sich nach einem Geistesblitz auf die Suche nach Troubadix. Auf Abbildung 13 ist zu sehen, wie er sich aofort auf die Suche macht und dabei sein Ellenbogen als Zeichen für seine Hast bereits aus dem Bild ragt.
X - Asterix als Legionär
Abbildung 14, Asterix als Legionär, Seite 9 |
Abbildung 15, Asterix als Legionär, Seite 35 |
Eine besondere Zeichnung eines Floßes sprengt den Rahmen etwas später im Abenteuer. Als die Piraten von einer römischen Galeere versenkt wird, auf der sich auch Asterix und Obelix auf dem Weg nach Afrika befinden, können diese sich auf ein Floß retten. Diese Darstellung entspricht dem Gemälde "Das Floß der Medusa" von Théodore Géricault (Abbildung 15).
XI - Asterix und der Arvernerschild
Abbildung 16, Asterix und der Arvernerschild, Seite 5
Abbildung 17, Asterix und der Arvernerschild, Seite 31 |
Die Geschichte des Schildes nachdem ihn Lucius Keuchhustus an sich genommen hat, erzählt dieser im Rückblick und die Panels werden entsprechend verändert dargestellt (Abbildung 17 rechts). Ähnliches wird auch später bei den Erzählungen der nachfolgenden Besitzer verwendet, allerdings wurde dabei noch der normale Rahmen um die wolkige Rückblende herum gezeichnet.
XII - Asterix bei den Olympischen Spielen
Abbildung 18, Asterix bei den Olympischen Spielen, Seite 18 |
Eine schöne Pointe ist die Verpackung des Hinkelsteins, denn eine Seite zuvor packt auch der Legionär Musculus seine Habseligkeiten (einen Besen!) zusammen, zufällig in das gleiche Papier wie der große Gallier.
Abbildung 19, Asterix in Spanien, Seite 45 |
Abbildung 20, Streit um Asterix, Seite 13 |
Abbildung 23, Streit um Asterix, Seite 5 |
XIII - Asterix und der Kupferkessel
In diesem Album fallen keine Szenen aus dem Rahmen.
XIV - Asterix in Spanien
Dieses Abenteuer bietet kaum Besonderheiten bei der Darstellung der Panels. Erst auf Seite 45, als Asterix und Bockschus in einer Stierkampfarena in Hispalis zur Belustigung der Massen mit einem wilden Auerochs konfrontiert werden, kommt Bewegung in den Rahmen. Der Auerochs, der gerade Asterix verpasst hat, gerät mit einem Horn seines Kopfes aus dem Bildrahmen heraus (Abbildung 19 rechts).
XV - Streit um Asterix
Abbildung 21, Streit um Asterix, Seite 23 |
Abbildung 22, Streit um Asterix, Seite 45 |
Der erhobene Zeigefinger von Zenturio Aerobus, der in einer flammenden Rede seine Legionäre auf den Kampf gegen die unbeugsamen Gallier einschwören will und im Gegensatz zu den Intrigen von Destructivus den ehrlichen Kampf und helles Blut auf heißem Sand vorzieht (Abbildung 21 links), ragt wie ein Ausrufezeichen aus dem Bild hervor. Dummerweise sehen seine Legionäre die Lage etwas anders und ziehen die psychologische Kriegsführung dem blutigen Kampf Mann gegen Mann vor.
Ein drittes Panel wird unterbrochen, als wieder Majestix auf einem Schild steht und seine Entschuldigung nach der Schlacht um das Dorf über sein Verhalten gegenüber Miraculix, Asterix und Obelix anbringt. Ihm Namen aller Dorfbewohner gibt er zu, dass ihre Freundschaft allen Verleumdungen widerstehen müssen und Asterix das Dorf gerettet habe.
Bei dieser Ansprache wird er auf dem Schild stehen so groß, dass sein Helm zum zweiten Mal in diesem Abenteuer aus dem Rahmen der Szene herausragt (Abbildung 22 links).
Der lange Arm des Senats, der in Form des alten Senators Stradivarius Julius Cäsar gegenüber vorwurfsvoll auf das gallische Widerstandsnest zeigt und den Umstand anmahnt, dass die Einwohner des Dorfes die Besatzungstruppen zum Narren halte und sich nicht um die römischen Gesetze kümmere, wird zum Beginn des Albums gezeigt. In dieser Szene wird der mahnende Finger des Senators gezeigt, der aus dem eigenen Panel heraus bis in das darüber liegende, harmonische Bild des Dorfes gezeichnet wurde und damit auch bildhaft die Pflicht Cäsars unterstreicht, diesem Treiben endlich Einhalt zu gebieten (Abbildung 23).
XVI - Asterix bei den Schweizern
Die über alles hinwegtönende Lautstärke der geblasenen Alphörner durch den Kriegs-Veteranen-Verein wird bildlich sehr schön über mehrere Panels hinweg dargestellt. Generell nicht unüblich ist die Darstellung von lauten Geräuschen oder Rufen ausserhalb der Sprechblasen, aber das ohrenbetäubende Röhren der Musikinstrumente konnte kaum besser dargestellt werden und verdient deshalb hier besondere Erwähnung (Abbildung 24 unten).
Abbildung 24, Asterix bei den Schweizern, Seite 38
In ähnlicher Form wird übrigens auch das Jodeln der Mitglieder des K.V.V. auf Seite 42 verwendet, was einen Legionär vermuten lässt, dass die Schweizer Elefanten hätten und ein anderer assoziiert, dass es in der Nähe einer Garnison in Gallien einen Barden gegeben hätte, bei dem das so ähnlich geklungen hätte...
XVII - Die Trabantenstadt
Abbildung 25, Die Trabantenstadt, Seite 28 |
Abbildung 26, Die Trabantenstadt, Seite 6 |
Abbildung 27, Die Trabantenstadt, Seite 43 |
Wie in Band "Asterix und der Arvernerschild" wird für eine Rückblende wieder ein wolkiger Rahmen anstelle eines rechteckigen Panels gezeichnet. Diesmal erläutert Cäsar im Rahmen seiner Erklärungen zum Bau der Trabantenstadt gegenüber seinen Beratern, wie Vercingetorix in Gallien geschlagen worden sei und dieser Seite Waffen ihm zu Füßen lege. Diese Rückblende wird mit dem veränderten Rahmen gekennzeichnet (Abbildung 26).
Nicht die Hand Gottes, sondern die Hand von Verleihnix sorgt für eine Unterbrechung des Rahmens (Abbildung 27). In der abgebildeten Szene ist er ziemlich aufgebracht über die Tatsache, dass durch Troubadix' Gesang alle Kunden der Fisch- und Antiquitätenläden abgereist sind und nun der großflächige Räumungsverkauf ansteht. Während er in einem Panel mit Troubadix redet, weist seine Hand deutlich auf das Panel daneben.
XVIII - Die Lorbeeren des Cäsar
In diesem Abenteuer gibt es keine nennenswerte besondere Panele oder Darstellungen.
XIX - Der Seher
Abbildung 1, Der Seher, Seite 6 |
Abbildung 2, Der Seher, Seite 9 |
Eine ungewöhnliche Darstellung der Panels bietet etwas später die komplette Seite 9, als in einer Erklärung der Skepsis von Asterix gegenüber den angeblichen Fähigkeiten eines Sehers, sehr bildhaft eine Klammer aufgemacht wird, um die Rolle der Seher und Orakel ein wenig näher zu beleuchten (Abbildung 2 rechts). Dort ist die Rede von den Deutungen des Vogelfluges, dem Appetit der heiligen Gänse und den Eingeweihden von Opfertieren, aus denen Propheten und Auguren gerne die Zukunft voraussagten, wenn auch nicht immer mit überzeugendem Resultat.
Desweiteren wird im vorletzten Bild das Haus von Albert Uderzo abgebildet und die Vorstellung der Zukunft des letzten Bildes entspricht sowieso sehr großem Unsinn!
XX - Asterix auf Korsika
Abbildung 3, Asterix auf Korsika, Seite 14 |
Abbildung 4, Asterix auf Korsika, Seite 22 |
Abbildung 6, Asterix auf Korsika, Seite 31 |
Etwas später weist der Finger eines Zenturios dem jungen Legionär Studicus die Richtung, als er erklärt, dass nichts besonderes dabei sei, wenn ein Schiff ankomme, drei Typen ins Wasser hüpfen, das Schiff leer sei und anschließend explodiere, und sich anschließend andere Typen an Land retten. Die lässige Geste, das legere Äussere und die Fliegen, die um seinen Kopf kreisen karikieren eine besondere Art der Unbeschwertheit (Abbildung 4 rechts).
Abbildung 5, Asterix auf Korsika, Seite 28 |
In Abbildung 6 rechts sieht man, dass dem Legionär Studicus ein gewaltiger Schreck in die Glieder fährt, als nach kurzem Dialog zwischen ihm und Waggonlix der Korse den Auslösemechanismus seines Springmessers betätigt. Schließlich hat Studicus die Frechheit besessen, dessen Schwester Marmelada anzusprechen und das respektlose Verhalten seiner Schwester gegenüber mag er überhaupt nicht. Diese Überraschung zeigt sich im Helm des Legionärs, der die zurückweichende Bewegung des Kopfes aus dem Rahmen heraus unterstützt.