Einleitung | Methoden | Rahmen Teil 1 / Teil 2 | Sprechblasen Teil 1 / Teil 2
Die Sprechblase (auch Textblase) ist in Comics oft Bestandteil des Bildes und enthält gesprochenen (Sprechblase) oder gedachten (Denkblase) Text oder Symbole. Textblasen bestehen aus einem Textfeld und einem Hinweisstrich zur erzeugenden Figur. Sprechblasen haben zur Sprecherfigur einen durchgezogenen Hinweisstrich, Denkblasen unterbrochene Linien oder kleine Kreise.
Während schon im Mittelalter das Gesprochene durch Spruchbänder angedeutet wurde, kamen die heute bekannten Sprechblasen zuerst in den Karikaturen der ersten Zeitungen im ausgehenden 18. Jahrhundert vor. Mit Sprechblasen ausgestattete Einzelbilder verbreiteten sich dabei von den britischen Inseln aus über ganz Europa. Trotzdem fanden in den ersten Bildergeschichten einige Jahre später die Sprechblasen keine Verwendung. Mit der Verbreitung und dem Erfolg der Geschichten von Wilhelm Busch ("Max und Moritz") etablierte sich der Untertext zu Bildgeschichten.
Die Form der Sprech- und Denkblasen richtet sich hauptsächlich nach dem zu übermittelnden Inhalt, innerhalb eines Comcis wird oftmals ein einheitlicher Stil beibehalten. Die Blasen werden meist als Ellipse oder Rechteck gezeichnet, mit rechtwinkligen oder abgerundeten. Die Linie zum Sprecher wird unter anderem als schmale, gerade oder geschwungene dreieckige Fahne gestaltet oder als Linie mit dem Lineal gezogen.
Normale Textblasen sind in der Regel schwarz umrandet und enthalten schwarze Schrift auf weißem Grund. In einigen Szenen in den Asterix-Abenteuern und anderen Comics können sie auch farbig hinterlegt sein, auch weil durch die Farbe der Sprecher charakterisiert wird - zum Beispiel grün vor Zorn.
Während in den USA, Frankreich und Belgien der Text in Druckbuchstaben von Hand eingefügt wurde (Hand-Lettering), wurde in Deutschland aus Preisgründen auch bei übersetzten Comics bis in die 1970er Jahre Maschinen-Lettering bevorzugt. Dadurch wurde der grafische Charakter eines Comics empfindlich gestört. Der Text füllte die Blasen nicht optimal aus und das Schriftbild war immer das Gleiche, auch wenn im Original bei Stimmungsänderungen des Sprechers andere Schriftzeichen und Formatierungen verwendet wurden.
Textblasen werden entsprechend der Leserichtung von links nach rechts und von oben nach unten angeordnet. Um ein Überkreuzen der Hinweislinien zu vermeiden, werden die sprechenden Figuren in der gleichen Reihenfolge im Panel positioniert. Die Hauptmasse der Textblasen befindet sich am oberen Rand des Panels. Bei Wechselreden werden mehrere Blasen aneinandergehängt, durch Überlappung wird die Reihenfolge klargestellt. Sprechblasen können auch in das nächste Panel hinübergezogen werden oder sich auf das vorhergehende Panel beziehen (Text aus dem Off). Sie verklammern dadurch zwei Einstellungen in zwei verschiedenen Panels zu einer Szene.
(Quellen: Eckart Sackmann - Keine Sprechblasen; Wikipedia)
In der Folge in chronologischer Reihenfolge der deutschen Erscheinungsweise die Vorkommen von besonderen Sprechblasen in der Asterix-Serie:
I - Asterix der Gallier
Abbildung 1, Asterix der Gallier, Seite 15 |
Abbildung 2, Asterix der Gallier, Seite 13 |
Auf Seite 15 wird die Überraschung über die übermenschlichen Kräfte der Gallier von Caligulaminix durch farbige Sprechblasen mit immer größer werdenden Fragezeichen dargestellt (Abbildung 1 links).
Das Erlöschen des Bewusstseins nach einem Angriff von Asterix und Obelix auf eine römische Patrouille wird mit einer Denkblase angezeigt, die mit kleiner werdenden Ellipsen die schwindende Wahrnehmung symbolisiert (Abbildung 2 rechts).
Aus Comics bekannt ist die Darstellung einer Idee in Form eines Lichtes, sinnbildlich für "Es ist ihm ein Licht aufgegangen!". Zum ersten Mal wird diese Symbolik auf Seite 21 bei Gaius Bonus verwendet, als ihm die Idee angetragen wird, Caligula Minus den Bauch aufzuschlitzen um an den Zaubertrank zu kommen, den dieser getrunken hat. In dieser Szene erscheint Bonus dieser Gedanke als brennende Kerze wortwörtlich recht einleuchtend.
Auf Seite 23 werden in einem Hilfstext "alte gallische Schimpfwörter" erwähnt, die Miraculix ausstösst, als er von den Legionären gefangen genommen und entführt wird. Ähnlich wie den Schimpfwörtern von Caligula Minus einige Seiten zuvor wird wieder ein nicht näher definiertes Schriftzeichen, ein Stern, ein Totenkopf und - passend - eine Faust gezeigt (Bild rechts).
Auch wenige Seiten später lässt Asterix seinem Ärger freien Lauf als der lachende Ochsenwagenfahrer durch sein Verhalten fast dafür verantwortlich ist, dass der Plan des Galliers in das Lager zu gelangen nicht klappt. Die ebenfalls als Fußnote bezeichneten "alten gallischen Schimpfwörter" beinhalten wieder einen Totenkopf, ein Schriftzeichen und einen Stern.
II - Asterix und Kleopatra
Abbildung 3, Asterix und Kleopatra, Seite 5 |
Die nicht genau dem Wortlaut entsprechende Lippenbewegung von Numerobis im dritten Bild der ersten Seite wird damit begründet, dass die Synchronisationstechnik zur damaligen Zeit noch nicht so perfekt gewesen sei. Insgesamt haben die Autoren in diesem Abenteuer einige sehr freie Interpretationen der ägyptischen Hieroglyphen untergebracht:
- "Wau! Wau! Wau!" eines Hundes, der vom zaubertrankgestärkten Idefix verjagt wird (Seite 15)
- Der Befehl, Steine nicht am Ufer anzuladen sondern auf der anderen (Wasser-)Seite (Seite 16)
- Der von Obelix radegebrochene ägyptische Befehl "Sprich!" an den Karavanenführer (Seite 17)
- Die Erkenntnis der Souvenirverkäufer, dass die Nase der Sphinx abgebrochen ist (Seite 22)
- "Au! Au! Au!" des Vorkosters, der wegen des vergifteten Kuchens an Magenkrämpfen leidet (Seite 29)
- "Gluck! Gluck! Gluck!" des gleichen Vorkosters, der das Gegengift von Miraculix trinkt (Seite 32)
- "Volle Kraft voraus!" eines Mitgliedes der Schiffbesatzung, die die Gallier wieder nach Hause bringt (Seite 47)
- Der Umriss Frankreichs als Hinweis des Ausgucks, dass Land in Sicht sei (Seite 48)
Auf Seite 13 flucht Pyradonis ägyptische Schriftzeichen, als er die Treppe im Haus von Numerobis herunterfällt. Dabei wurde ein Drache, eine Spirale und die obligatorischen Totenköpfe gezeichnet (Abbildung links oben), verbunden mit der zur Faust geballten Hand Richtung des wackeren Bauherrn.
Abbildung 4, Asterix und Kleopatra, Seite 25 |
Als auf Seite 24 die eingeschlossenen Gallier durch die Pyramide irren, denkt Obelix an seinen kleinen Hund Idefix und genau so haben es auch die Autoren in die Sprechblase übernommen. Währenddessen denkt auch Idefix an den großen Knochen, den Obelix ihm für das Warten vor der Pyramide versprochen hat. Da Idefix es wohl kaum erwarten kann, macht er sich auf den Weg in die Pyramide um Obelix zu suchen. Da Idefix offensichlich den Weg in und somit auch aus der Pyramide kennt, vergrößert Obelix sein Versprechen, wenn der kleine Hund die Gallier aus der Pyramide führen könne. Die riesige Portion Extraknochen versinnbildlichen sich schließlich in der entsprechenden Sprechblase (Abbildung 4).
Eine sehr schöne Bildsprache in der Zusammenhang mit einer Sprechblase erzeugt der Schlag von Ginfiz gegen Grobianus auf Seite 37, der dem Spion die Behauptung er verfüge über Zauberkräfte austreiben soll. Kommt Grobianus noch mit einem "Hi! Hi! Hi! Hi!" auf den schmalen Ägypter zu, so verkleinern sich die Sprechblasen mit der gleichen Geschwindigkeit, wie sich der getroffene Legionäre aus dem Bild bewegt - sinnbildlich für das Lachen, das sich vom Betrachter entfernt.
III - Asterix als Gladiator
Dieser Asterix-Band demonstriert auf herausragende Weise, wie mit Schriftgröße und Form der Sprechblase verbale Verstärkungen erzeugt werden können. Panische Legionäre, die mit gezackten Sprechblasen und fetter, großer Schrift "Zu Hilfe! Sie sind da!" schreien, weil die Gallier auf der Suche nach Troubdix das Lager verwüsten; Offiziere, die ihre Befehle in ebenso dicker Schrift an die Untergebenen weiterleiten ("Speere in die Hand!")
Eine der wenigen bildhaften Sprechblasen in diesem Abenteuer ist der Fluch des Badegastes, der wegen Obelix' überschwenglichen Sprung ins Wasser plötzlich auf dem trockenen steht und das Bad verlässt. Neben dem inzwischen typischen Totenkopf ziert ein undefinierbares Schriftzeichen, das wahrscheinlich für einen derben Ausdruck stehen soll, und eine Gewitterwolke die Sprechblase.
Der Fluch von Gaius Obtus (Abbildung rechts) verrät uns, wie er über die Gallier Asterix und Obelix denkt, deren Verhalten als zukünftige Gladiatoren nicht sonderlich kooperativ erscheint. Der Fluch, der böse Blick, ein Totenkopf und die typische Schimpfsymbolik (Stern, Spirale) gibt eine ungefähre Ahnung davon. Und ganz rechts außen ärgert sich der Piratenkapitän über einen kleinen Zusammenstoß mit den Galliern. Bemerkenswert ist die Kanonenkugel, deren Lunte bereits brennt.
IV - Der Kampf der Häuptlinge
Abbildung 5, Der Kampf der Häuptlinge, Seite 42 |
Eine zweifarbige Sprechblase ist auf Seite 42 zu sehen, als nämlich Asterix mit gedämpften Zorn mit Obelix spricht, als dieser den gerade genesenen Miraculix mit einem erneuten Hinkelsteinschlag niederstreckt (Abbildung 5). Gottlob bleibt diese Tat ohne Folgen und Miraculix kann endlich wieder den Zaubertrank für die Gallier zubereiten.
V - Die goldene Sichel
Abbildung 6, Die goldene Sichel, Seite 5 |
Und wie auch in "Kampf der Häuptlinge" sehnt sich Obelix im Gefängnis in Lutetia auch nach einem saftigen Wildschwein, verbunden mit einem Seufzer. Womöglich ist dieser Wunsch zusammen mit dem Tipp eines anderen Eingeschlossenen auf Bossix und ein Hünengrab der Grund für den nachfolgenden Ausbruch von Asterix und Obelix (Bild links unten).
Als sie schließlich das Hünengrab finden und Stupidix in der Höhle unter dem Grab festsetzen, stößt dieser die inzwischen schon bekannten Flüche aus, die mit Sternen, Spiralen, einem Totenkopf, einem Fluchzeichen und einer Faust mit Knüppel dargestellt werden, hier jedoch nicht abgebildet sind.
VI - Tour de France
Abbildung 7, Tour de France, Seite 5 |
Etwas später singt der Besitzer des Ladens mit Camaracumer Backpfeifen mit einer ähnlichen Sprechblase den Zenturio Quintilius in den Schlaf.
Keine neuen Symbole bietet die Sprechblase des schimpfenden Präfekten Unnutzus in Lugdunum. Als er nämlich seinen Weg durch das Labyrinth der Stadt mit kleinen Steinchen markiert und ein Legionäre diese aufsammelt, lässt er seinem Ärger freien Lauf und bietet neben dem obligatorischen Totenkopf wieder ein Schriftzeichen und andere typische Symbole.
VII - Asterix und die Goten
Abbildung 8, Asterix und die Goten, Seite 24 |
Die Erleuchtung eines Legionärs aufgrund der Aussage "Das Sindigodn!" wird durch eine Fackel symbolisiert. Er begreift den Sachverhalt und greift sich dabei mit der Hand an die Stirn.
Eine besonders schöne Kombination der Übersetzungen Gotisch/Gallisch und des Fluchens ist auf Seite 24 abgebildet. Dort wird Rhetorik bei der Einreise von einem Grenzbeamten aufgehalten. Nachdem er auf dessen Bitte das "Gepäck" mit dem in einem Sack gesteckten Miraculix geöffnet hat, stößt Miraulix wilde Flüche aus, die viele Elemente beinhalten, die bereits bekannt sind: Neben einem Totenkopf ist auch eine Spirale, ein Schriftzeichen und ein Stern abgebildet. Neu ist die Darstellung eines Zahnes, was dem Wunsch entsprechen könnte, die Wut am Gegenüber auslassen zu wollen (Abbildung 8).
Als dann jedoch der Zöllner, der von Rhteorik als komischer Ostgote bezeichnet wird, die Erlaubnis zum Weitergehen verweigert und seinen Chef fragen will, ist der Anführer der gotischen Patrouille ebenso wütend. In dessen Sprechblase ist dabei - angedeutet - ein Hakenkreuz zu sehen. Zudem erfolgt in einem Textkasten in der gleichen Szene die gallische Übersetzung der Schimpfwörter, die 1:1 den zuvor von Miraculix verwendeten entsprechen.
Im zweiten Bild auf Seite 31 plagen Obelix wieder einmal hungrige Gedanken an ein Wildschwein, während er bei den Goten in einem Kerker schmachtet und zuvor nur Kohl gegessen hatte und noch einmal die gleiche Plage für den großen Gallier auf Seite 34, als er, Asterix, Miraculix und der Übersetzer Holperik nach Miraculix' Geständnis, dass er niemals vor hatte das Rezept des Zaubertrankes zu verraten, wieder in ein Gefängnis geworfen werden.
Singender Weise ("O mein Lutetia ...") braut Miraculix im Anschluss auf Seite 38 sein Rezept, nachdem er die Geduld des gotischen Wachmannes sehr strapaziert hatte. Der Gesang des gut gelaunten Druiden wird mit einem Notenschlüssel und entsprechenden Noten in der Sprechblase betont.
Ein sehr wütender Cholerik, ehemals Chef aller Goten, will sich nach der Machtübernahme durch Holperik sehr gerne an ihm rächen und so wird er gerne Mittel zum Zweck, dass Miraculix und Asterix die Asterixinischen Kriege anzetteln, damit die Goten so möglichst mit sich selbst beschäftigt sind und nicht auf die Idee kommen Nachbarländer zu überfallen.
Der Ärger des Chefs äußert sich in einer Sprechblase, die einen Totenkopf, eine Faust und die anderen typischen Schriftzeichen enthält. Zudem wird diesmal der Name des ärgsten Widersachers durchgestrichen dargestellt.
VIII - Asterix bei den Briten
Abbildung 9, Asterix bei den Briten, Seite 45 |
Abbildung 10, Asterix bei den Briten, Seite 30 |
Auf der gleichen Seite geht Obelix beim Anblick einer Möwe, die gerade einen Fisch aus dem Wasser zieht, mal wieder der Gedanke eines saftigen Wildschweins sichtbar durch den Kopf (übrigens bis zum jetzigen Zeitpunkt zum fünften Mal in den Asterix-Abenteuern).
Mit einer Öllampe wird diesmal der Einfall von Asterix illustriert, statt des nicht mehr zur Verfügung stehenden Zaubertrankes die Kräuter zur Stärkung der der Kraft Briten zu verwenden, die Miraculix ihm zu Beginn der Reise gezeigt hat. Dass er damit eine alte britische Tradition beginnt, erfährt der Leser erst am Ende des Abenteuers (Abbildung 9 links).
Natürlich singen in diesem trinkfesten Abenteuer Legionäre beim Weinappell alkoholschwangere Lieder und auch ein betrunkener Obelix lässt sich auf Seite 26 zum in einer Sprechblase abgebildeten Gesang hinreißen.
Als Obelix nach einem weinhaltigen Abenteuer im Turm von Londinium aufwacht, wird in einer Sprechblase ein Baumstamm mit den Zügen des Galliers dargestellt. Diese Abbildung basiert auf der französischen Redewendung "avoir une gueule de bois" ("eine Holzfresse haben"), was nichts anderes ist als ein Kater (Abbildung 10 rechts oben).
IX - Asterix und die Normannen
Eine künstlerische Gesangseinlage von Troubadix, der mit den barbarischen Rythmen von Grautvornix nichts anfangen kann, wird auf Seite 8 in einer Sprechblase mit Noten und dem Text "Heiiiimatttttlaaand!" dargestellt.
Ein singender Troubadix ist auf der Rückkehr in das Dorf ab Seite 36 unter anderem auch für saure Milch und flüchtende Tiere und Legionäre verantwortlich. Gleich in drei mit Noten versinnbildlichten Sprechblasen singt er tapferen Wandersmann während seines Weges und später beflügeln seine Lieder, die in zwei Sprachblasen mit Noten festgehalten werden, den Abgang der ängstlichen Normannen.
X - Asterix als Legionär
Abbildung 11, Asterix als Legionär, Seite 21 |
Abbildung 12, Asterix als Legionär, verschiedene Seiten |
In verschiedenen Sprechblasen ab Seite 18 werden verschiedene pseudo-ägyptische Hieroglyphen als Sprache des Ägypters Tennisplatzis platziert. Der freiwillige Legionär fragt zuerst, ob es sich bei der Kommandantur in Condate um ein Gasthaus handelt. Seinen Namen gibt er sehr sinnbildlich mit der Abbildung eines Tennisplatzes an und besteht auf ein Zimmer mit Aussicht, bevor er sich überrascht über die Anweisung des Übersetzers zeigt, sich auszuziehen.
Das ägyptische Fragezeichen wird ebenso mit einem Symbol dargestellt wie seine Meinung über die vorzügliche Verpflegung mit Wildschwein und kandierten Früchten (alle genannten werden rechts in Abbildung 12 gezeigt). Im weiteren Verlauf ruft er vor dem Marsch mit einem Rucksack voller Steine einen Träger und ist anschließend enttäuscht, dass das vermeintliche Hotel doch nicht über einen so hohen Komfort verfügt, wie es zuvor den Anschein hatte.
Die Sprechblase mit den Augenbrauen auf Seite 33, mit der Tennisplatzis sagen will, dass sich dem Kapitän der Galeere, der die Legionäre nach Afrika bringen soll, die Augenbrauen sträuben, basiert auf einem Sprachwitz, der sich ausschließlich den Lesern der französischen Originalausgabe erschließt, da es sich um ein Spiel für Kinder in Frankreich handelt (mehr dazu im Themenbereich "Sprachspiele und Assoziationen").
Als der Kapitän befiehlt, dass die Leinen des Schiffes los gemacht werden sollen, haben die Hafenarbeiter den Befehl bereits ausgeführt und mit einer Nase in einer Sprechblase wird dargestellt, dass Tennisplatzis sagt, sie seien eine Nasenlänge voraus. Auch auf Seite 34 fällt der Ägypter dem Kapitän ins Wort. Als dieser den Kampf mit Piraten vermeiden möchte und Obelix "Steuer hart backbord" befiehlt, sagt Tennisplatzis, der Kapitän solle lieber seine Finger davon lassen.
Nach dem Anlegen des Schiffes ist schließlich der Kapitän so verzweifelt, dass er in Tränen ausbricht. Das nimmt Tennisplatzis zum Anlass, um den beschriebenen Running gag aufzunehmen und in seiner Sprache zu fragen: "Ist er verliebt?".
Abbildung 13, Asterix als Legionär, Seite 21 |
Bei der Rückkehr mit Cäsars Galeere nutzt er noch einmal die Gelegenheit, die Nasenlänge zu erwähnen, die die Hafenarbeiter voraus wären. Diesmal kommen sie jedoch einem Befehl von Asterix zuvor.
Neben dem Ägypter, dessen Sprechblasen naturgemäß einen großen Raum in diesem Abschnitt einnehmen, wurde eine sehr schöne Pointe mit dem Übersetzer und dem freiwilligen Goten eingefügt (Abbildung 13 rechts). Dort stößt nämlich der Zenturio einen Fluch aus, den der Übersetzer in die gotische Sprache überträgt. Als der Römer fragt, was er denn übersetzt habe, nennt er wahrheitsgemäß den Fluch des Zenturio und so wird dieser exakt noch einmal mit der gleichen Zeichnung wiedergegeben.
Ein neues Element der Bildsprache wird auf Seite 25 vom Koch der Kommandantur verwendet. Als sich nämlich Asterix und Obelix bei ihm über das schlechte Essen beschweren und Wildschweine vorschlagen, raspelt er sichtlich Süßholz und antwortet bereitwillig mit deutlich sarkastischem Unterton. Diese oberflächlich vorgetäuschte Freundlichkeit wird mit Blumen in den beiden Sprechblasen ausgedrückt.
XI - Asterix und der Arvernerschild
Abbildung 14, Asterix und der Arvernerschild, Seite 26 |
Nach dem Verlassen der Taverne reisst ihm, sehr angetrunken, der Geduldsfaden und die Flüche auf den widerspenstigen Schnurrbart werden mit einer typischen Sprechblase dargestellt. Allerdings wird, zur Verdeutlichung, noch der Grund für seinen Ärger hineingetextet ...
XII - Asterix bei den Olympischen Spielen
Bildhafte Darstellungen in Sprechblasen sind in diesem Abenteuer ebenso sparsam verteilt wie im Band zuvor. Erst auf Seite 19 lässt sich Majestix zu einem Fluch mit den üblichen Zeichen hinreißen, weil der Kapitän der Galeere, die die gallisch-römische Mannschaft nach Athen bringen soll, als Antrieb die Muskelkaft der Gallier an den Rudern für die Reise vorausgesetzt hat.
Da die Römer ab Seite 31 angesichts der aussichtslosen Gewinnsituation jegliche Hoffnung und Anstrengung zum Gewinn eines Ölzweigs aufgegeben haben, fröhnen sie sich dem Wein und singen Lieder. Entsprechend beschwingt werden Tullius Redeflus und ein anderer Römer mit zwei Sprechblasen dargestellt, die neben Linien auch Noten darstellen.
Die internationale Beteiligung an den Olympischen Spielen macht sich auch in den Sprachen der Teilnehmer und deren Behausungen bemerkbar. Auf Seite 35 befindet sich deshalb auch eine Sprechblase mit ägyptischen Hieroglyphen, die von einem Ägypter einem Landsmann nachgerufen werden. Die tatsächliche Bedeutung ist zwar nicht eindeutig, aber es ist wegen des zugezogenen Eingangs anzunehmen, dass hier die Schlafstelle weggetragen wird, was dem einen Ägypter gar nicht behagt.
XIII - Asterix und der Kupferkessel
Als Asterix und Obelix krampfhaft versuchen Sesterzen für den Kupferkessel zu verdienen, damit Asterix wieder in sein Heimatdorf zurückkehren kann, machen sie unter anderem Bekanntschaft mit einem Römer, der empfhielt, es mal mit dem Wetten auf Pferderennen zu versuchen. Da er selbst habe gerade Geld gewonnen hat und seinen Betrag durch eine erneute Wette abrunden will, zeigt er den beiden Galliern den Veranstaltungsort. Allerdings scheint sein neues Wagnis nicht von Erfolg gekrönt gewesen zu sein, denn auf Seite 36 trauert er seinen offensichtlich verlorenen Sesterzen bildlich nach.
Etwas später träumt der schlafende Idefix auf dem Bauch von Obelix von einem Knochen.
Im Keller der Bank von Condate sieht man auf Seite 41 zum ersten Mal ein Tier mit einer Sprechblase, die Schimpfwörter darstellen soll. Als nämlich Asterix vergeblich nach Gold und Sesterzen sucht, leert er auf seiner Suche eine Kiste aus, aus der wider Erwarten keine Sesterzen stürzen, sondern eine kleine Maus fällt, die fluchend das Weite sucht, weil ihr sicherer Schlafplatz verloren geht.
Abbildung 15, Asterix und der Kupferkessel, Seite 43 |
Als sie auf den römischen Beamten treffen, reagiert dieser in seiner besonderen bürokratischen Art, in dem seine Fragen und Antworten sehr förmlich dargestellt werden. Zudem wird dieser Eindruck verstärkt, weil die Sprechblasen kantig in Form eines Formulars abgebildet werden. Zuerst erwartet er eine Agenda für seine weiteren Reaktionen und möchte von den Galliern wissen, ob diese a) Einfache Passanten, b) Freundlich gesonnen oder c) Banditen seien. Als sie diese Frage mit dem Anspruch auf das Geld beantworten, kreuzt er praktisch c) als Antwort an.
Eine "kostenlose Verwarnung" wird mittels einer blauen Sprechblase noch förmlicher (Abbildung 15), doch schließlich muss er sich eingestehen, dass die ihn begleitenden Legionäre keine Chance gegen die Gallier haben. Und so bleibt ihm nach zwei Hinweisen nur noch die praktische Möglichkeit, eine Quittung zu fordern.
XIV - Asterix in Spanien
Sehr vorsichtig und mit feinstem Wortgefühl versucht Zenturio Hohlenus auf Bockschus' Aufforderung von den Galliern etwas über den Verbleib des Häuptlingssohnes Pepe zu erfahren. Und obwohl Hohlenus noch warnt, dass man sehr viel Feingefühl und die passenden blumigen Worte benötigt, endet die Szene in einem Massaker, das von dem ungeduldigen Bockschus ausgelöst wurde. Nach dem Koch in "Asterix als Legionär" sind hier die nächsten drei Sprechblasen mit Blumen zu sehen.
Bockschus hat eine Idee, die mit dem Motto "Ihm geht ein Licht auf" bildhaft mit einer Öllampe dargestellt wird. Die Tatsache dass Pepe nun im Gallierdorf ist, scheint ihm eine ausgezeichnete Lösung zu sein, schließlich müssten die Legionäre nur aufpassen, dass die Gallier den Jungen nicht weg bringen.
Abbildung 16, Asterix in Spanien, Seite 48 |
Verärgert zeigt sich Bockschus, als er vorschlägt, Pepe auf seinem Wagen bis zur nächsten Werkstatt mitnehmen zu können, die Gallier aber vorschlagen, dass sie alle auf seinem Wagen mitfahren. Das freundlich gesprochene "Mit Vergnügen!" entspricht nun gar nicht seinem Vorhaben den kleinen Spanier an sich nehmen zu können und entsprechend ist die Denkblase mit einem Totenkopf, einem Fluchzeichen, einer Spirale und dem "bösen Blick" ausgestattet.
Auf der letzten Seite demonstriert Obelix beim Schlußbankett noch einmal demonstrativ die Kultur der Spanier, in dem er mit Gesang und Tanz versucht den Dorfbewohnern die Stimmung eines Lagersfeuers unter einem spanischen Sternenhimmel vorzuführen (Abbildung 16).
XV - Streit um Asterix
Abbildung 17, Streit um Asterix, Seite 8 |
Da die Einfärbung der Sprechblasen immer erfolgt, wenn Destructivus einen Auftritt hat oder seine Intrigen Auswirkungen haben, werden diese nicht in die Zählung der besonderen Sprechblasen einbezogen.
Abbildung 18, Streit um Asterix, Seite 18 |
Die erste bildhafte Sprechblase als Fluch wird erst auf Seite 27 von Verleihnix (übrigens zum ersten Mal von ihm) verwendet. Als Automatix und er sich an das Römerlager Aquarium heranschleichen um auf Majestix' Befehl herauszubekommen, ob die Legionäre das Geheimnis des Zaubertrankes besitzen, mahnt der Schmied den Fischhändler an, mal nicht zu stinken, um sie nicht zu verraten.
Entsprechend unsanft fällt der Kommentar von Verleihnix aus, in dem zum ersten Mal neben dem üblichen Totenkopf, dem Schriftzeichen und einer Explosion auch ein Tier, nämlich eine Schlange zu sehen ist. Offensichtlich bezeichnet er damit seinen Gegenüber als fiese Schlange.
Zum dritten Mal in einem Asterix-Abenteuer kommt auf Seite 36 eine blumige Sprechblase zum Einsatz. Als nämlich die Nachhut der Einheit von Aerobus angegriffen wird und er einem Legionär erklärt, dass wenn die Nachhut sich vorgesehen hätte, die Vorhut jetzt nicht die Nachhut wäre und dieser Legionär sich nun wieder zur Nachhut begeben, während die Vorhut sich in Marsch setzen solle, bleibt dieser wie angewurzelt stehen. Offensichtlich konnte der Legionär den verwirrenden Worten seines Zenturios nicht folgen. Also verwendet Aerobus eine vorgeschobene Freundlichkeit, um seine Ungeduld zu verbergen.
Nach seiner Ansprache gegenüber Asterix als Entschuldigung seines Verhaltens gegenüber ihm, Obelix und Miraculix sagt er sinnbildlich, dass er sich vor ihm verbeuge. Diese Redewendung nehmen die beiden Schildträger jedoch wörtlich, wobei Majestix vom Schild rutscht und ihm eine Schimpfkanonade mit den üblichen Symbolen abgeht.
XVI - Asterix bei den Schweizern
Abbildung 19, Asterix bei den Schweizern, Seite 15 |
Als Miraculix nun die Hilfe von Asterix und Obelix benötigt, ruft er sie alles stehen und liegen zu lassen, um ihn nach Condate zu begleiten. Da diese offensichtlich bis dahin für das Tragen Schildes verantwortlich waren und Miraculix' Aufruf sehr wörtlich nehmen, leidet schließlich der Häuptling sichtbar unter deren überhasteten Aufbruch.
Da Not erfinderisch macht und ein Legionär an der Hand von Obelix hängt, als die Seilschaft einen Berg besteigt, singt er auf Seite 45 Obelix ein kleines Schlaflied, das in der Sprechblase mit Noten dargestellt wird.
XVII - Die Trabantenstadt
Der Gesang der Goten, die im Wald Nähe des Lagers Aquarium in der Nacht die Bäume fällen, folgt den Gesängen der Iberer, die nicht arbeiten können ohne zu singen. Da sie von der Arbeit befreit werden, ist es nur verständlich, dass zuerst die Belgier und dann schließlich auch die Goten sich mit entsprechender Laustärke um die Arbeit bringen wollen.
Abbildung 20, Die Trabantenstadt, Seite 38 |
Als er mit süßesten Worten nachfragt "Wirklich niemanden?" drucksen die Soldaten herum und erwähnen ganz nebenbei, dass so ein dicker Kerl und ein sooo kleiner gewesen wäre - diese Beichte lässt den Zenturio nun schließlich seine Zurückhaltung verlieren. Das besondere an der Sprechblase ist diesmal, dass die Blumen nicht wie bisher innerhalb der Worte gezeichnet wurden, sondern der Rand der Sprechblase mit Blumen gezeichnet ist.
Nachdem die Mieter in das erste Haus eingezogen sind, denken sich die Gallier einen Plan aus, wie sie sie ausschalten können - schließlich werden sie ohne ihr Wissen als Mittel gegen die Gallier eingesetzt. Den Einzug von Troubadix bereiten Asterix und Obelix so vor, dass Asterix als Freund von Obelix diesen mutmaßlich davon abhalten muss, gegenüber den Römern gewaltätig zu werden. Als sie mal wieder einen Gallier im Wald treffen, und Asterix das wütende Aussehen von Obelix mit dem Kommentar "Keine Angst! Er ist nicht wirklich bösartig, wißt ihr. Er spielt nur so gern." erklärt, ist der Römer nicht der Meinung, dass das ein sehr lustiges Spiel sei (Abbildung 20) und stößt dabei einen Fluch aus, der die übliche Symbolik enthält.
Wenige Seiten später erreichen Asterix und Obelix schließlich tatsächlich die Abreise des Mieters, der beim Beladen seines Wagens wieder den gleichen Fluch ausstößt, der hier bereits abgebildet ist.
Diese Abreise ermöglichst es nun Troubadix als neuer Mieter in eine Wohnung einziehen zu können. Schon am ersten Abend meint er, den seiner Meinung nach kultivierteren Menschen seine Kunst widmen zu müssen und nach kurzer Eingewöhnung legt er mit üblicher Musik mit zwei musikalischen Sprechblasen los, was einen Mieter mutmaßen lässt, dass gerade das Haus einstürze.
XVIII - Die Lorbeeren des Cäsar
Schon auf Seite 5 ist die erste Sprechblase mit Sonderzeichen zu sehen. Dort erklärt ein Fremdenführer in verschiedenen Sprachen den Touristen, die in Rom zum Lokalkolorit beitragen, das Gebäude des Circus Maximus. Zur lateinischen Schrift sind in der abgebildeten Sprechblase ägyptische Hyroglyphen und gotische Schriftzeichen zu erkennen.
Eine Sprechblase mit Musiknoten erzeugt Garcchus Überdrus, als er - mal wieder - volltrunken durch die dunklen Straßen Roms torkelt und Räuber als unheimliche Schatten herum schleichen. Er hat Glück, dass Asterix und Obelix zur Bande gehören und so entkommt er einem unrühmlichen Schicksal.
XIX - Der Seher
Abbildung 1, Der Seher, Seite 17 |
Troubadix' Stimme und Gesang auf Seite 33, die mit wackeligen Noten und Notenlinien in der Sprechblase unterstützt werden, scheint für Automatix weniger schlimm zu sein als die verpestete Luft einzuatmen.
Zum zweiten Mal umranken Blumen eine Sprechblase in der Asterix-Serie und insgesamt zum fünften Mal wird diese blumige Bildsprache verwendet. Nachdem Zenturio Ausgus es mit Hilfe des Sehers Lügnix geschafft hat, das gallische Dorf einzunehmen, lässt er - vielleicht etwas vorschnell - in sicherer Gewissheit einen Legionär nach Rom schicken, der berichten soll, dass endlich ganz Gallien von den Römern besetzt sei.
Natürlich kommt es anders als von ihm geplant und als schließlich Claudius Handcus als Sonderbotschafter Cäsars tatsächlich nach Gallien kommt um sich vom Wahrheitsgehalt der Aussage zu überzeugen, gerät er unmittelbar in den Kampf mit den Galliern und macht mit vorgetäuschter Freundlichkeit und einem anschließenden Wutausbruch seinem Ärger Luft.