Dass in den Asterix-Alben neben der Cervisia auch der Wein eine besondere Rolle spielt sollte nicht verwundern, schließlich war es 50 vor Christus für die meisten Menschen schwer sauberes Wasser zu bekommen - also trank man zu den Speisen in der Regel Getränke die dem Bier oder dem Wein heutiger Tage ähnlich waren. Gut in Erinnerung bleibt der Wein-Appell im Palast des Statthalters von Londinium, der in "Asterix bei den Briten" auf Seite 28 mittels römischer Legionäre und soldatischer Disziplin durchgeführt wird. Doch bald löst sich die anfänglich so schöne Aufstellung in Wohlgefallen auf, als der Wein seine Wirkung entfaltet. Selbst Obelix, der eigentlich nur Ziegenmilch trinkt, wendet die Taktik "Probieren geht über studieren!" an und muss anschließend seinen Rausch im Turm von Londinium ausschlafen.
Auch in "Die Lorbeeren des Cäsar" führt der übermäßige Konsum von Wein, der im Haus von Homöopatix serviert wird, bei Majestix und Obelix zu einem Verhalten, das eine Wette über die Zutaten eines Ragouts auslöst und schließlich zu den folgenden Ereignissen führt: "Latürnich! Recht hat er der Dingsbums!". Im gleichen Album fröhnt übrigens auch Gracchus Überdrus auf nächtlichen Partys dem Alkoholkonsum, dessen anschließender Rausch erst durch das besondere Mahl von Asterix und Obelix kuriert wird.
Und schließlich gibt es im Arvernerland, besonders in Gergovia, viele Wein- und Kohlehändler, die sich traditionell gegen die dort stationierten Legionäre verschwören. In diesem Zusammenhang ist der Händler Alkoholix den beiden gallischen Gästen Asterix und Obelix bei der Suche nach dem Arvernerschild eine große Hilfe. Beim trinkfreudigen Legionär Gaius Faulus, der von Tullius Firlefanzus als Spion eingesetzt wird, führt der Wein letztendlich auch zur Enttarnung.
Insgesamt wird das Wort "Wein" mehr als 70 Mal in den Abenteuern verwendet, so bleibt noch kurz zusammenzufassen, in welchen Szenen ebenfalls weinhaltiges eine Rolle spielt. Auf jeden Fall hinterlässt der Alkohol im Wein bei einigen Figuren den nachhaltigen Eindruck der Trunkenheit. Im Albums "Asterix als Gladiator" wird im Zirkus wird mit Amphoren mit der Aufschrift "Bei Sorgen und bei Regen... ist Wein... ein guter Segen!" der Konsum von Wein beworben.
- Für den Sack voll Spezialitäten besorgen Asterix und Obelix auf ihrer Tour durch Gallien Wein aus Burdigala und Durocortorum, wie sie auf Seite 48 des Albums "Tour de France" vor dem abschließenden Bankett zusammenfassen.
- Ein Begleittext auf Seite 26 weist auf den von gallischen Touristen in Griechenland zu den Olympischen Spielen gewünschten Genuss von gefüllten Weinrebenblättern, Fleischspießchen, Oliven, Wassermelonen und geharztem Wein hin.
- Der Streit einer Schiffsbesatzung über die unschöne Bezeichnung eine mit "Wein gefüllte Amphore" zu sein begleitet auf Seite 9 des Abenteuers "Streit um Asterix" Tullius Destructivus auf seiner Fahrt nach Gallien.
- Der Koch Nulldietus auf der Galeere des Admirals Submersus ist in "Obelix auf Kreuzfahrt" der Meinung, dass zu gekochtem Wildschwein am besten ein Glas Frascati Superiorus aus den Castelli Romani (beliebtester Wein im antiken Rom, wird im Hügelgebiet südlich der ewigen Stadt angebaut) passe.
- Im Abenteuer "Die Tochter des Vercingetorix" bringt das Piratenschiff die Galeere von Epidemais im Meer vor der Küste des gallischen Dorfes auf und raubt eine große Menge an Weinamphoren, die für den gallischen Markt vorgesehen waren. Anstatt den Wein jedoch zu Gold zu machen, verkosten die Piraten das Beutegut dermaßen ausgiebig, dass fast die komplette Besatzung betrunken wird.
Die Weinrebe gehört zu den ältesten Kulturpflanzen. Sie wurde schon von den Ägyptern etwa 3500 v. Chr. angebaut. Auch die Babylonier und Inder kultivierten schon lange vor unserer Zeitrechnung Weintrauben. Bei den Alten Römern wurden die Beeren in gemauerten und verputzten Becken mit den Füßen zerstampft! Entlang von Rhein und Mosel sind viele solcher antiken Kelteranlagen ausgegraben worden. Der Traubensaft konnte aus diesen Becken über eine Ablaufrinne in ein kleineres Steinbecken fließen. Dort sammelte er sich und wurde zur Weiterverarbeitung herausgeschöpft. Die Römer brachten die Weinrebe bei ihren Kriegszügen nach Deutschland, wo sie seitdem auch wächst.